Ein Blick durchs Schlüsselloch

Die Mitarbeitenden von Škoda scheinen Superhelden-Kräfte zu besitzen. Auf der Fertigungsstraße setzen sie die großen und schweren Teile mit anmutiger Leichtigkeit an ihren Platz. Unterstützt werden sie von Spezialwerkzeugen.
14. 4. 2025 Green FutureJeder, der schon einmal einen Autoreifen gewechselt hat, weiß, dass das keine leichte Aufgabe ist. Das 21-Zoll-Leichtmetallrad Supernova, das für die vollelektrischen Škoda Modelle Elroq und Enyaq erhältlich ist, wiegt zum Beispiel über 30 Kilogramm (einschließlich Reifen). Das ist mehr als ein Sack Zement. Dennoch dauert das Anbringen und Festziehen von vier Rädern an einem Auto in der Produktionslinie nur wenige Sekunden. Die Leichtigkeit, mit der die Räder angehoben und angebracht werden, scheint den Gesetzen der Physik zu trotzen.
Natürlich erfordert die Arbeit an einem Fließband immer noch Kraft, aber dank der Unterstützung von speziellen elektrischen und pneumatischen Werkzeugen geht die Arbeit deutlich leichter von der Hand. Dies ermöglicht eine höhere Konzentration auf Präzision und Genauigkeit. Die Manipulatoren – Geräte, die die physikalische Interaktion mit der Umgebung ermöglichen – fungieren als Verstärker der menschlichen Kraft und nicht als autonome Roboter, die die Arbeit selbst ausführen. Die Hand des Arbeitenden führt das Gerät, und Sensoren erkennen den Druck und die Richtung der Bewegung und passen den Mechanismus entsprechend an.
Die Türen erfordern eine absolut präzise Montage, kann aber von einer Person durchgeführt werden.
Der Manipulator für die Radmontage wird beispielsweise durch pneumatische Schaltkreise gesteuert und ist so konzipiert, dass er eine schnelle und präzise Radmontage an der Nabe ermöglicht, ohne dass die Radkästen beschädigt werden können. Er kann Räder mit einem Durchmesser von 16 bis 21 Zoll handhaben. „Die Radgewichte variieren je nach Modell zwischen 20 und 35 Kilogramm“, sagt Lucie Vacková, Koordinatorin für Ergonomie am Arbeitsplatz. „Da die Räder auf Paletten gestapelt sind, würde das Heben der unteren Räder ein tiefes Bücken erfordern, was den Bewegungsapparat, insbesondere den unteren Rücken, übermäßig belasten würde.“
Der Manipulator hilft, diese Arbeit deutlich einfacher und effizienter auszuführen. An jedem Arbeitsplatz werden die beiden Räder auf seiner Seite des Wagens montiert. Im Laufe einer Schicht können so bis zu 440 Wagen mit 880 Rädern bestückt werden. Das Gesamtgewicht liegt zwischen 20 und 25 Tonnen.
Das Gewicht der dekorierten Tür liegt zwischen 35 und 40 kg.
„Laut Gesetz dürfen in einer Acht-Stunden-Schicht insgesamt 10 Tonnen gehoben werden“, sagt Vacková. „Daher sind bei Škoda Auto Manipulatoren Standard. Sie tragen zu einer besseren Ergonomie am Arbeitsplatz bei, eliminieren das Verletzungsrisiko bei der Handhabung schwerer Teile und erhöhen sowohl die Arbeitssicherheit als auch den Komfort der Mitarbeiter“, zählt sie die Vorteile auf.
Sobald die Räder angebracht sind, kommt ein weiteres Werkzeug ins Spiel, das den Prozess erheblich beschleunigt. Mittels einer Vorrichtung werden alle Radschrauben gleichzeitig angezogen. Es ist fast so, als würde man einen Boxenstopp bei einer Rennveranstaltung beobachten, nur dass dieser spezielle fünfarmige Schraubenschlüssel noch futuristischer aussieht als die von den Formel-1-Mechanikern verwendeten Druckluftpistolen.
Das Gewicht eines Reifens beträgt je nach Größe 20 bis 35 kg.
In der Produktion von Škoda gibt es noch viele weitere Beispiele, in denen Technologie bei der Handhabung großer und schwerer Komponenten unterstützt. Im Video wird deutlich, wie leicht das gesamte Armaturenbrett an seinen Platz „fließt“ oder wie nahtlos die Türen angebracht werden. Jedes dieser Teile ist nicht nur sperrig und schwer (das Armaturenbrett wiegt rund 60 kg, und die voll ausgestatteten Türen des Elroq wiegen zwischen 35 und 40 kg), sondern erfordert auch absolute Präzision bei der Positionierung.
Unabhängig vom Gewicht des Teils beträgt die maximale Kraft, die zur Betätigung der Manipulatoren erforderlich ist, rund 80 Newton. Das entspricht in etwa dem Anheben von 8 kg. „In den meisten Fällen ist die benötigte Kraft jedoch noch geringer“, fügt Vacková hinzu. Außerdem handhaben die Mitarbeitenden die Teile immer in einer optimalen Position, was die Belastung des Bewegungsapparats deutlich reduziert.
Das Armaturenbrett kann von nur einer Person in ein Auto eingebaut werden, obwohl es 60 kg wiegt.