Der Škoda 130 RS wird „50“

Der Škoda 130 RS wird „50“

Die Fahrer liebten ihn, die Konkurrenz fürchtete ihn. Auf Renn- und Rallye-Strecken erwarb er sich mehr Respekt als jeder Škoda zuvor. Lange galt er als der beste und ikonischste Sportwagen aus Mladá Boleslav: der Škoda 130 RS.

27. 2. 2025 Lifestyle Motorsport

In den späten 1970er Jahren lehrte der Škoda 130 RS als Rallye-Coupé seine Gegner das Fürchten – egal ob auf Schotter oder Asphalt. Heute präsentiert Škoda den legendären „Porsche des Ostens“ regelmäßig auf Oldtimer-Rallyes und -Shows. Dort begeistert er Motorsport-Enthusiasten und -Neulinge gleichermaßen.

Der Škoda 130 RS wird Fünfzig

Die Geschichte des 130 RS begann bereits früher: Der Erfolg des seit 1964 gebauten 1000 MB, erstes Modell von Škoda mit Heckmotor und Heckantrieb, führte dazu, dass ein Nachfolger geplant wurde. Dieser erschien 1969 mit der Modellfamilie Škoda 100/110 L. In den folgenden Jahren entwickelten die Ingenieure auf dieser Basis den Škoda 110 L Rally und das Coupé Škoda 110 R. 1972 folgte dann der Škoda 120 S Rally, eine Sportlimousine, die bei nationalen Rallyes den Ton angab.

Škoda hegte allerdings auch internationale Motorsportambitionen und stellte 1974 daher zwei Fahrzeuge für die vom Automobil-Weltverband FIA neu geschaffene Gruppe B5 vor: den Škoda 180 RS und den Škoda 200 RS. Beide erhielten keine Zulassung für internationale Starts, weshalb Škoda den später so ikonischen 130 RS entwickelte.

Auf Anhieb schnell und erfolgreich

Das Škoda 130 RS Coupé (Typ 735) gab sein Renndebüt im April 1975 in Most. Was er wirklich konnte, zeigte der RS dann weniger als einen Monat später in der Tourenwagen-Europameisterschaft in Brno. Bei seinem ersten Start in einer internationalen Serie erreichte er auf Anhieb die Plätze drei und vier der Klasse bis 2.000 ccm.

In der prestigeträchtigen Tourenwagen-Europameisterschaft bestritt Škoda 1978 seine erste komplette Saison. Schon im ersten Jahr eroberte Škoda Platz drei in der Markenwertung. Im Jahr darauf landete der 130 RS auf Rang zwei der Gesamtwertung bei den Herstellern.

 

Den großen Coup landete der Renner aus der damaligen Tschechoslowakei im Jahr 1981: Škoda gewann den Titel in der Markenwertung der Tourenwagen-Europameisterschaft und ließ Hersteller wie BMW und Audi hinter sich.

Das Herz des Fahrzeugs bildete der klassische wassergekühlte Vierzylinder mit hängenden Ventilen (Over Head Valve). Das hinter der Hinterachse verbaute Aggregat lieferte in der ersten Serienversion 82,8 kW (112,5 PS) Spitzenleistung bei 7.250 U/min. Schrittweise kitzelten die Techniker bis zu 105 kW (142 PS) bei 8.500 Umdrehungen heraus. Den Hubraum vergrößerten sie dabei von den originalen 1.289 ccm bis auf 1.299,6 ccm, also ziemlich exakt bis ans Limit der 1.300er-Klasse.

Als größte Stärke des tschechischen Coupés galt jedoch sein Fahrverhalten. Die ausgewogene Gewichtsverteilung des eher leichten Renners half den Fahrern nicht nur in Kurven, sondern auch auf den Geraden und bei Sprüngen, wenn sie das Gaspedal bis zum Bodenblech drückten, wobei sie nicht selten die Gesetze der Natur außer Kraft zu setzen schienen. So beeindruckte der Škoda 130 RS bei Rundstreckenrennen, aber auch bei Rallyes.

das Einzige, worüber ich bei dem Visual stolpere, ist, dass auf S. 2 bei dem Hashtag „# We drive digital“ ein Leerzeichen hinter der Raute steht. Üblicherweise wird es ja kompress gesetzt: #We drive digital. Aber vielleicht sah das im Original bei dem Symposium ja auch so aus …? Dann wäre es natürlich in Ordnung.

Große Erfolge auch im Rallye-Sport

1976 zeigte sich Škoda mit dem 130 RS erstmals auf der internationalen Rallye-Bühne. Václav Blahna/Lubislav Hlávka siegten bei der Rallye Skoda – später umbenannt in Rallye Bohemia. Die Norweger John Haugland/Arild Antonsen waren Schnellste bei der Barum Rallye und ließen Ende 1976 bei der RAC-Rallye die 1600er Konkurrenz hinter sich. Bereits im Premierenjahr belegten die Tschechen darüber hinaus die ersten drei Plätze beim Pokal für Frieden und Freundschaft, der in der damaligen Zeit bedeutendsten internationalen Rallye-Serie in Osteuropa.

Der Škoda 130 RS wird Fünfzig

Auf der ganz großen Bühne machte der 130 RS erstmals im Jahr 1977 von sich Reden: Bei der Rallye Monte-Carlo gelang der Doppelsieg in der Klasse bis 1.300 ccm. Auch Platz zwölf im Gesamtklassement von Blahna/Hlávka ließ aufhorchen. In der Saison 1978 gewannen Milan Zapadlo/Jiří Mota im Škoda 130 RS ihre Klasse bei der Akropolis Rallye und wurden Gesamtneunte. Ein Jahr später erreichte der Škoda 130 RS beim WM-Lauf in Griechenland sogar Platz acht im Gesamtklassement. Seine offizielle Karriere endete auf heimischem Geläuf mit Abschluss der Saison 1983.

 

Zwischen 1975 und 1980 baute Škoda fast 200 Exemplare des 130 RS. Heute gehören sowohl die Rallye- als auch die Rundstreckenversion zur Sammlung des Škoda Museums und die ruhmreichen Oldtimer nehmen auch noch regelmäßig an historischen Motorsportveranstaltungen teil.