Deutsche Rallyemeisterschaft: das Škoda Festival

Deutsche Rallyemeisterschaft: das Škoda Festival
2. 6. 2024 Lifestyle Motorsport

Wird die Deutsche Rallyemeisterschaft (DRM) 2024 ein Festival für Škoda? Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Doch es könnte gut sein, dass in diesem Jahr wieder ein Škoda Pilot das nationale Championat gewinnt. Nach den ersten drei Saisonläufen spricht vieles dafür. Seit 2002 wäre das dann der elfte Titel für einen Asphalt- und Schotterakrobaten am Steuer eines Rallye-Boliden aus dem tschechischen Mladà Boleslav.

Bislang hätte die Saison für Škoda nicht besser laufen können. Der amtierende Deutsche Meister Ma­rijan Griebel und Vize-Champion Julius Tannert machten die ersten drei von insgesamt sieben DRM-Rallyes 2024 unter sich aus. Zwei Mal siegte Griebel vor Tannert, einmal Tannert vor Griebel. Als Dritter im Bunde freute sich Dennis Rostek über drei dritte Plätze. Das erfolgreiche Škoda Trio bestreitet die diesjährige Meisterschaft gemeinsam mit seinen Co-Piloten im Cockpit jeweils eines Fabia RS Rally2 der Top-Kategorie RC2. Das verspricht Spannung auf höchstem Niveau.

Škoda Fabia RS Rally2 ist das Maß aller Dinge

Seit seiner Premiere bei der Lausitz-Rallye vor gut anderthalb Jahren hat sich der Škoda Fabia RS Rally2 zum erfolgreichsten Rallyefahrzeug seiner Klasse entwickelt. Die Norweger Andreas Mikkelsen und Beifahrer Torstein Eriksen gewannen mit dem 214 kW/289 PS starken Allradler die WRC2-Weltmeisterschaft 2023. Marijan Griebel sicherte sich im Vorjahr am Steuer des Fabia RS Rally2 zum dritten Mal den Titel des Deutschen Rallyemeisters. Ein Novum: Škoda Motorsport hat den 1,6-Liter-Turbomotor seines Erfolgsboliden auf die 100-prozentige Nutzung von fossilfreiem Kraftstoff umgestellt und damit ein wichtiges Zeichen für mehr Nachhaltigkeit auch im Rallyesport gesetzt.

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Im Jahr 2023 holte sich Marijan Griebel am Steuer des Fabia RS Rally2 zum dritten Mal den Titel des Deutschen Rallyemeisters

Klare Ansage von Griebel und Tannert

Griebel, Tannert und Rostek zählen zum engsten Favoritenkreis für den diesjährigen Titelgewinn in der DRM. Zumindest Griebel und Tannert lassen keine Zweifel an ihren sportlichen Ambitionen aufkommen. „Ich will in diesem Jahr zum vierten Mal Deutscher Rallyemeister werden“, stellt Marijan Griebel klar. „Ich will mir erstmals das nationale Championat sichern“, hält Julius Tannert dagegen. Dennis Rostek peilt währenddessen den Titelgewinn in der Sonderwertung DRM Masters für Fahrerinnen und Fahrer Jahrgang 1984 und älter an.

Vize-Meister siegt vor heimischem Publikum

Hochmotiviert sah Julius Tannert dem Saisonauftakt entgegen. „Ich konnte den Start bei der Rallye Erzgebirge kaum erwarten“, erinnert sich der 34-jährige Zwickauer und ergänzt: „Es ist immer etwas Besonderes, vor heimischen Fans zu fahren.“ Assistiert von seinem Copiloten Frank Christian begeis­terte der Lokalmatador sein Publikum am Rande der Strecke. Das Škoda Team Tannert/Christian ge­wann sieben von zwölf Wertungsprüfungen und fuhr der Konkurrenz am letzten Tag der „Erze“ auf und davon. „Es ist ein tolles Gefühl, zuhause zum zweiten Mal in Folge gewonnen zu haben. Vielleicht hätten wir unseren Vorsprung noch weiter ausbauen können. Aber wenn Du bei einer so klaren Führung noch voll attackierst und dann hochkant von der Strecke fliegst, zeigt jeder mit dem Finger auf Dich“, resümierte der Vize-Champion nach seinem Sieg.

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Die diesjährige Rallye Erzgebirge entschied Škoda Pilot Julius Tannert für sich

 

Mit dem zweiten Platz bei der Rallye Erzgebirge konnten Marijan Griebel und Co-Pilot Tobias Braun gut leben. „Wir haben wichtige Punkte heimgefahren, und abgerechnet wird bekanntlich zum Schluss“, gab sich der amtierende Meister gelassen. Mit Platz drei im Gesamtklassement feierten der 51-jährige Dennis Rostek aus Porta Westfalica und sein Beifahrer Stefan Kopczyk einen überlegenen Sieg in der DRM Masters.

Der Champion schlägt zurück

Nach dem Saisonauftakt in Sachsen ließ die Revanche von Marijan Griebel nicht lange auf sich warten. Bei der Rallye Sulingen, dem zweiten Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft 2024, holten der 35-jährige Polizeioberkommissar aus dem rheinland-pfälzischen Hahnweiler und sein Beifahrer Tobias Braun zum spektakulären Gegenschlag aus. Die Vorentscheidung fiel am zweiten Rallyetag auf der achten von insgesamt elf Wertungsprüfungen, auf der Griebel seinem Verfolger Tannert mehr als 13 Sekunden abnahm. Von da an baute er seinen Vorsprung kontinuierlich aus. „Der Sieg bei der Rallye Sulingen hat mir in meiner Titelsammlung noch gefehlt“, freute sich Griebel.

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Dennis Rostek beendete die Rallye Sulingen im Škoda Fabia RS Rallye2 auf einem hervorragenden dritten Platz im Gesamtklassement

 

Das Resümee vom Markenkollegen Julius Tannert, der erstmals mit seinem neuen Beifahrer Pirmin Winklhofer unterwegs war, fiel weniger euphorisch aus: „Wir haben im IVG-Gelände zuerst zu harte Reifen aufgezogen und deshalb beim Herausbeschleunigen viel Zeit verloren. Beim zweiten Durch­gang hatten wir gepokert und auf Regen gesetzt, der leider nicht kam. Trotzdem liegen wir noch aus­sichtsreich im Rennen.“ Im DRM Masters waren Dennis Rostek und Stefan Kopczyk erneut das Maß aller Dinge. Das Škoda Duo gewann gegenüber ihren Konkurrenten alle Wertungsprüfungen und beendete die Rallye Sulingen – wie schon die Rallye Erzgebirge – auf einem hervorragenden dritten Platz im Gesamtklassement.

Hunsrück-Rallye erstmals im Sprint-Format

Eine Herausforderung der besonderen Art erwartete das Škoda Trio beim dritten Saison-Event. Denn die Hunsrück-Rallye, die nach langer Pause wieder ins Meisterschaftsprogramm aufgenommen worden war, fand im Rallye70-Format statt, bei dem die Teilnehmer an nur einem Nachmittag acht Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von knapp 70 Kilometern absolvieren mussten. „Ein Fehler kann sich bei dieser kurzen Distanz fatal auswirken. Wir werden bei der Sprint-Rallye aber alles geben und Tabellenführer Marijan attackieren“, versprach Julius Tannert vor seiner Premiere im Hunsrück.

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DRM-Vizemeister Julius Tannert bei der diesjährigen Rallye Hunsrück

 

Griebel/Braun bauen Vorsprung weiter aus

Fehler sind dem Vize-Meister und seinem Beifahrer Pirmin Winklhofer bei ihrem Hunsrück-Debüt nicht passiert. Trotzdem konnten sie das Škoda Duo Griebel/Braun, für das die Hunsrück ebenfalls Neuland war, nicht wirklich attackieren. Der Champion und sein Copilot steuerten ihren Fabia RS Rally2 wie entfesselt über die acht Wertungsprüfungen, von denen sie fünf gewannen, und beende­ten die Rallye schließlich als klare Sieger mit 22,5 Sekunden Vorsprung vor ihren Markenkollegen Tannert/Winklhofer. Damit bauten sie ihren Vorsprung in der Meisterschaftswertung weiter aus. „Wir haben alles versucht, aber Marijan war nicht zu schlagen. Daran konnten auch unsere drei WP-Siege nichts ändern“, bilanzierte Tannert nach dem Zieleinlauf.

„Das Auto lief fantastisch“

„Das war eine tolle Performance, nicht nur von uns, sondern auch vom Auto, das fantastisch lief. Der Regen gleich zu Beginn machte die Sache bei meinem ersten Einsatz im Hunsrück schwierig. Aber es hat unheimlich viel Spaß gemacht, diese Wertungsprüfungen, die zu den anspruchsvollsten in der DRM gehören, zu fahren“, erklärte Sieger Griebel.

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Die Rallye Hunsrück 2024 gewann Marijan Griebel (Mitte) in seinem Škoda Fabia RS Rally2

 

Rostek/Kopczyk feiern dritten Klassensieg

Auch bei den Dritten im Škoda Bunde lief alles wie gehabt: Dennis Rostek und Stefan Kopczyk jubel­ten abermals über Platz drei im Gesamtklassement und feierten gleichzeitig den dritten Sieg in Folge bei der Sonderwertung DRM Masters.

„Dass bei der diesjährigen Deutschen Rallye-Meisterschaft mehr als die Hälfte der Teilnehmer in der Topkategorie RC2 auf die aktuelle oder eine frühere Wettbewerbsversion des Škoda Fabia setzen, un­terstreicht die Wertschätzung, die diese Rallye-Fahrzeuge dank ihrer hohen Konkurrenzfähigkeit ge­nießen“, betont Andreas Leue, Referent Tradition und Projekte der Škoda Auto Deutschland GmbH. „Ich freue mich auf einen weiteren spannenden Saisonverlauf mit hochklassigem Motorsport, in der unsere Škoda Fabia-Teams ganz sicher wieder ein gewichtiges Wort bei der Titelvergabe mitreden werden.“

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Dennis Rostek gewann mit Beifahrer Stefan Kopczyk die Sonderwertung DRM Masters bei der Rallye Hunsrück zum dritten Mal in dieser Saison

 

Meisterschaftsstand nach drei Läufen:

1.      Marijan Griebel/Tobias Braun                           Škoda Fabia RS Rally2     97 Punkte

2.      Julius Tannert/Pirmin Winklhofer                     Škoda Fabia RS Rally2     86

3.      Dennis Rostek/Stefan Kopczyk                          Škoda Fabia RS Rally2     66

4.      Nico Knacker/Thomas Puls                                Hyundai i20N Rally2       42

5.      Carsten Mohe/Clara Bettge                               Renault Clio Rally3          30

Die nächsten Meisterschaftsrallyes

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