Der Holländergriff: So einfach rettet man Leben
Man macht es ganz automatisch und ohne groß darüber nachzudenken: Sie öffnen die linke Tür mit der linken Hand und die rechte Tür mit der rechten Hand. Doch es ist Zeit, genau das zu ändern. Auf unseren Straßen sind immer mehr Fahrradfahrerinnen und -fahrer unterwegs und wenn sich plötzlich eine Autotür vor ihnen öffnet, haben sie kaum Zeit zu reagieren. Moderne Assistenzsysteme können schon recht viel (mehr dazu im Infokasten am Ende des Artikels), aber den entscheidenden Unterschied macht der Mensch.
So gelingt der Holländergriff:
Deshalb wird weltweit für eine einfache und gleichzeitig effektive Methode geworben: den sogenannten „Holländergriff“. Eine Methode, die ihren Ursprung in den Niederlanden hat, dem Land der Radfahrkultur. Die Idee ist denkbar einfach: Benutzen Sie Ihre andere Hand. Sitzen Sie auf der linken Seite im Auto, nehmen Sie Ihre rechte Hand und umgekehrt. Dadurch drehen Sie sich automatisch zur Seite und können über Ihre Schulter blicken und so sich von hinten nähernde Radfahrerinnen und Radfahrer erkennen.
Sicheres Radfahren ist ein wichtiges Thema, vor allem in Städten. Unfälle, bei denen eine Radfahrerin oder ein Radfahrer in eine sich plötzlich öffnende Autotür fährt (auch bekannt als „Dooring“), können schwere Verletzungen verursachen und sogar tödlich enden. Laut Studien belaufen sich diese Unfälle auf immerhin zwanzig Prozent der gemeldeten Fahrradunfälle. Weil man beim Holländergriff als Insasse gezwungen wird, die Umgebung zu prüfen, bevor man die Tür öffnet, reduziert sich die Wahrscheinlichkeit des „Doorings“ ganz erheblich.
Der „Blind Spot Detect“ hilft dabei, den Bereich hinter dem Auto einzusehen.
Auch wenn der eigentliche Vorteil des Holländergriffs darin besteht, die Straßen sicherer für Radfahrende zu machen, so trägt er auch dazu bei, eine wertvolle Kultur von gegenseitiger Rücksichtnahme und Respekt auf der Straße zu schaffen. Moderne Autos mögen mit immer mehr Assistenzsystemen ausgestattet sein, die den toten Winkel überwachen – der Holländergriff ist ein einfacher und effektiver Kniff zur Unfallvermeidung.
TIPP: Es ist schwer, alte Gewohnheiten zu ändern. Nutzen Sie daher eine Erinnerungshilfe, vergleichbar mit dem Knoten im Taschentuch. Sie können zum Beispiel einen kleinen Aufkleber an die Tür kleben oder ein Stoffbändchen an den Türgriff binden. Das wirkt dann wie ein Signal ans Gehirn: Achtung, etwas ist anders als sonst.
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Assistenzsysteme erhöhen die Sicherheit der Radfahrenden
Škoda Autos verfügen über mehrere Assistenzsysteme, die proaktiv Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Radfahrende in dem Bereich rund um das Auto herum schützen. Der Front Assist soll Kollisionen vermeiden. Kurz vor einer Kollision greifen automatisch die Bremsen, um die Folgen zu mildern. Geht jemand vor dem Auto über die Straße oder überquert sie mit dem Fahrrad, aktiviert das System eigenständig das Notbremssystem. Wenn der Front Assist in einer kritischen Situation bremsend eingreift und die Person am Steuer durch eine Lenkradbewegung anzeigt, dass sie ein Ausweichmanöver durchführt, greift der Kollisionsschutz-Assistent gezielt in die Lenkung ein, um das Hindernis zu umgehen.
Mit Radarsensoren der zweiten Generation hinten am Auto kann Side Assist Autos und Radfahrende erkennen, die sich von hinten nähern oder im toten Winkel befinden. Dabei warnen LED-Leuchten innerhalb der Außenspiegelkappen den Fahrer oder die Fahrerin. Das Fahrerassistenzsystem wird durch das Sicherheitsfeature Exit Warning ergänzt. Das System warnt Fahrer bzw. Fahrerin und Passagiere – beispielsweise während des parallelen Einparkens – vor einer möglichen Kollision beim Türöffnen mit einem anderen Fahrzeug, Radfahrenden, Rollerfahrenden oder Joggerinnen und Joggern. Die Warnung erfolgt visuell und akustisch. Exit Warning verwendet den Radar für Blind Spot Monitoring, um die Bereiche an beiden Seiten des Autos sowie bis zu 35 Meter hinter dem Auto zu überwachen.
Zehn Fakten zum Holländergriff
1. Wenn Sie die Hand nehmen, die weiter von der Tür entfernt ist, drehen sich Ihr Körper und Ihr Kopf automatisch Richtung Außenspiegel.
2. So ist der Schulterblick durch das Seitenfenster einfacher. (Andersherum: Wenn Sie die Hand benutzen, die näher an der Tür ist, verbleibt die Schulter neben dem Fenster und behindert die Drehbewegung, die Sie brauchen, um nach hinten zu schauen.)
3. Erst wenn Sie die Autotür einen Spalt weit geöffnet haben, haben Sie einen Überblick über alles, was hinter Ihnen ist.
4. Wenn Sie mit der Hand, die weiter entfernt ist vom Türgriff, die Tür öffnen, können Sie sie zunächst nur ein Stück weit öffnen. Dadurch ist es unwahrscheinlicher, dass die Tür plötzlich aufschwingt.
5. Diese leichte Bewegung der Tür kann Radfahrende warnen, sodass sie Zeit und den Platz haben, um zu reagieren.
6. Und wenn Sie die Hand, die näher an der Tür ist, am Türgriff lassen, können Sie die Tür jederzeit schneller zuziehen.
7. Der Holländergriff funktioniert im Auto sowohl vorn als auch hinten und kompensiert das Fehlen von Seitenspiegeln für die Personen auf der Rückbank.
8. Wenn Sie die andere Hand benutzen, steigen Sie so aus dem Auto aus, dass Sie nach hinten schauen. Dadurch überblicken Sie den herannahenden Verkehr viel besser, als wenn Sie nach vorn oder zur Seite schauen.
9. Der Holländergriff wird durch das regelmäßige Anwenden immer mehr zur Gewohnheit.
10. Und so ersetzen Sie eine alte Angewohnheit durch eine viel sicherere.