Der Turbolader: Leistungssteigerung mit Luft

Der Abgasturbolader (ATL), gemeinhin als Turbolader bekannt und umgangssprachlich gern auch einfach Turbo genannt, dient der Leistungssteigerung von Verbrennungsmotoren. Bereits im Jahr 1905 vom Schweizer Alfred Büchi patentiert, wurde der Turbolader ab 1911 zunächst in Flugzeugen eingesetzt. Den Durchbruch in der Serienproduktion von PKW hatte das System erst ab den 1970er Jahren. Das erste tschechische Serienauto mit Turbolader kam 1996 – mit der ersten Generation des Škoda Octavia auf den Markt. Heute nutzt Škoda den Turbolader bei fast allen Benzin- und Dieselmodellen.

Die Leistung eines Motors ist nicht zuletzt abhängig von der Luftmenge, die für die Verbrennung des Kraftstoffs zur Verfügung steht. Möchte man die Leistung steigern, muss man entweder den Hubraum vergrößern (was kostspielig ist und das Gewicht erhöht) oder die Luftdichte erhöhen. Hier kommt der Turbolader zum Einsatz. Dieser verdichtet die Luft, damit mehr Sauerstoff zum Motor gelangen kann. Die Leistungssteigerung ist darauf zurückzuführen, dass mit mehr Luft auch mehr Kraftstoff verbrannt werden kann – ohne dass der Hubraum erhöht werden muss.

Der Turbolader besteht aus einer Welle mit einem Turbinenrad an der einen und einem Verdichterrad an der anderen Seite. Die vom Motor produzierten Abgase werden durch einen Kanal in das Abgasgehäuse geleitet, wo sie auf das Turbinenrad treffen, dieses antreiben und anschließend in die Abgasanlage strömen.

Durch die Rotation des Turbinenrads wird das verbundene Verdichterrad angetrieben, welches Frischluft ansaugt, den Sauerstoff innerhalb eines Spiralgehäuses komprimiert und die aufbereitete Ansaugluft dann dem Motor zuführt. Durch die Kompression steigt die Temperatur der Luft erheblich an. Weil sich Wärme negativ auf die Luftdichte auswirkt, wird in der Regel ein Ladeluftkühler zwischengeschaltet.

Eine höhere Motorleistung ist einer der vielen Vorteile, die ein Turbolader mit sich bringt. Ein aufgeladener Motor kann bei gleicher Leistung kleiner und damit leichter sein als ein Saugmotor. Stichwort: Downsizing. Auch schaffen es die Škoda Ingenieure, 180 kW (245 PS) aus einem Vierzylinder-Motor mit nur 2,0 Litern Hubraum herauszuholen, wie beim Octavia RS. Darüber hinaus ist ein Turbo-Motor deutlich effizienter. Niedrigerer Kraftstoffverbraucht wiederum bringt geringere CO₂-Emissionen mit sich.

Benziner mit einem Turbolader nennt Škoda TSI (Turbocharged Stratified Injection),  Diesel-Äquivalent ist der TDI (Turbocharged Direct Injection). Škoda bietet bei seinen Verbrenner-Modellen fast ausschließlich Turbomotoren an.

Die einzige Ausnahme ist der Fabia, den es auch als MPI (Multi Point Injection) mit 1,0 Liter großem Saugmotor und 59 kW (80 PS) (Kraftstoffverbrauch (kombiniert) 6,0 – 4,8 l/100 km; CO2-Emissionen (kombiniert) 135 – 109 g/km (WLTP-Werte)) zu kaufen gibt.

Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach dem gesetzlich vorgeschriebenen WLTP-Verfahren (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure) ermittelt, das ab dem 1. September 2018 schrittweise das frühere NEFZ-Verfahren (neuer europäischer Fahrzyklus) ersetzte.

Der Gesetzgeber arbeitet an einer Novellierung der Pkw-EnVKV und empfiehlt in der Zwischenzeit für Fahrzeuge, die nicht mehr auf Grundlage des NEFZ-Verfahrens homologiert werden können, die Angabe der WLTP-Werte, welche wegen der realistischeren Prüfbedingungen in vielen Fällen höher sind als die nach dem früheren NEFZ-Verfahren. Informationen zu den Unterschieden zwischen WLTP und NEFZ finden Sie unter http://www.skoda-auto.de/wltp.

Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und den offiziellen, spezifischen CO2-Emissionen neuer Personenkraftwagen können dem "Leitfaden über den Kraftstoffverbrauch, die CO2-Emissionen und den Stromverbrauch neuer Personenkraftwagen" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der DAT Deutsche Automobil Treuhand GmbH, Hellmuth-Hirth-Str. 1, 73760 Ostfildern-Scharnhausen (www.dat.de), unentgeltlich erhältlich ist.