Die Qual der Wahl beim Getriebe

Automatik oder Schaltung? Bei Škoda Neuwagen geht der Trend seit einigen Jahren klar in Richtung Automatik. Vorteile sind ein höherer Fahrkomfort und die Senkung des Kraftstoffverbrauchs. Aber auch Schaltgetriebe haben Vorzüge.
12. 3. 2025 ModelleBeim kleinsten Škoda Modell, dem Fabia, sind Automatikgetriebe noch in der Minderheit, aber auch hier zeigt die Kurve nach oben. 2018 entschieden sich nur 13 Prozent der Käuferinnen und Käufer für ein Automatikgetriebe in ihrem Fabia, 2024 waren es schon 31 Prozent. Bei den größeren Modellen ist der Anstieg noch deutlicher: 28 Prozent der Kundinnen und Kunden entschieden sich 2018 für den Automatik, 2024 waren bereits 80 Prozent aller verkauften Octavias mit einem DSG-Automatikgetriebe ausgestattet.
Der Škoda Superb ist nur noch mit einem Automatikgetriebe erhältlich.
Die neuesten Generationen des Superb und des Kodiaq sind ausschließlich mit einem Automatikgetriebe erhältlich. Die Nachfrage nach dieser Getriebeart war bei den Modellen aber bereits 2018 hoch (78 bzw. 85 Prozent). Auch Elektromodelle arbeiten naturgemäß mit einer Art „Automatikgetriebe“. Denn E-Motoren treiben die Räder mit konstantem Drehmoment und einem festen Übersetzungsverhältnis an, so dass keine Schaltvorgänge erforderlich sind. Man wählt einfach mit dem Wählhebel den gewünschten Fahrmodus aus.
Getriebe in Škoda Modellen mit Verbrennungsmotor (2024, in Prozent)
Model | Manuell | Automatik |
Fabia | 69 % | 31 % |
Karoq | 20 % | 80 % |
Kodiaq | 0 % | 100 % |
Octavia | 20 % | 80 % |
Superb | 0 % | 100 % |
Scala | 45 % | 55 % |
Kamiq | 35 % | 65 % |
Mehr Platz im Innenraum, geringerer Kraftstoffverbrauch
Neben dem höheren Fahrkomfort bieten moderne Automatikgetriebe weitere Vorteile, die mit dem technologischen Fortschritt immer weiter ausgebaut werden. Sie schalten schneller und präziser, verbessern die Effizienz und haben sich im Laufe der Jahre als äußerst zuverlässig erwiesen.
Der Gangwahlschalter für die Fahrmodi und das optionale manuelle Schalten befindet sich mittlerweile nicht mehr an der Mittelkonsole, sondern an der Lenksäule. Möglich wurde diese Änderung durch die Digitalisierung, insbesondere durch die Einführung der Shift-by-Wire-Technologie, bei der ein Computer das Getriebe steuert und die Fahrtrichtung nicht mehr mechanisch über einen Hebel gewählt wird. Dieses System wird derzeit in den neuen Superb und Kodiaq eingesetzt.
„Der Wegfall des Wählhebels in der Mittelkonsole ermöglicht es uns, den Raum zwischen den Sitzen für Ablagefächer und andere Funktionen zu nutzen. Außerdem ermöglicht dies eine symmetrischere Gestaltung des Innenraums, bei der der mittlere Bereich nun für alle Mitfahrenden bestimmt ist", sagt der Interieur-Designer Dimitrios Darkoudis.
Mit dem Wählhebel unter dem Lenkrad gibt es mehr Platz in der Mittelkonsole.
Laut Radoslav Horák, Koordinator für Forschung & Entwicklung bei Škoda, werden Automatikgetriebe auf Dauer in allen Fahrzeugklassen dominieren. „Sie bieten Vorteile in Bezug auf den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen“, sagt Horák. Auch wenn die Daten des WLTP-Testzyklus etwas anderes vermuten lassen, erreichen Fahrzeuge mit Automatikgetrieben unter realen Bedingungen in der Regel einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch als die Modelle mit manuellem Getriebe.
Vorteile der Getriebearten
Automatik
+ komfortablere Lenkung
+ intelligentes Schalten für geringeren Kraftstoffverbrauch
+ erweiterte Assistenzfunktionen
+ weniger Fahrfehler
Manuell
+ niedrigere Kosten
+ geringeres Gewicht
+ besseres Kontrollgefühl über das Auto
Die Erklärung: Im WLTP-Zyklus werden die Messungen so vorgenommen, wie es für das jeweilige Getriebe und den Motor optimal ist. Im Alltag wird jedoch oft nicht so sehr auf die idealen Schaltvorgänge geachtet, was zu einem höheren Kraftstoffverbrauch führt. DSG-Getriebe sind dagegen so programmiert, dass sie jederzeit so effizient wie möglich schalten.
Dank intelligenter Funktionen können moderne Automatikgetriebe verschiedene Fahrsituationen genau vorhersagen und unnötige Schaltvorgänge vermeiden. Ihre Vorteile kommen vor allem in Verbindung mit modernen Assistenzsystemen zum Tragen, die Daten von Navigation, Sensoren und Kameras nutzen. Automatikgetriebe arbeiten auch nahtlos mit Mild-Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Antriebssträngen zusammen, sie ermöglichen etwa das Ausrollen bei ausgeschaltetem Motor und regeneratives Bremsen.
Schaltgetriebe punktet mit Einfachheit
Trotz der vielen Vorteile von Automatikgetrieben hat die manuelle Schaltung ebenfalls Stärken. Da Automatikgetriebe in der Herstellung teurer sind, müssen die Kunden mehr dafür bezahlen. Daher sind Automatikgetriebe eher in größeren und teureren Modellen zu finden, bei denen der Preisaufschlag weniger spürbar ist.
Ein Schaltgetriebe wird auch mit einem sportlicheren Fahrstil in Verbindung gebracht. Obwohl das manuelle Schalten technisch gesehen langsamer ist als ein DSG-Getriebe (das auch manuell über Schaltwippen oder den Wählhebel gesteuert werden kann), bietet es eine direktere Verbindung zum Auto und vermittelt ein besseres Gefühl der Kontrolle. Handschaltgetriebe sind außerdem etwas leichter als Automatikgetriebe, was sich positiv auf das Fahrverhalten auswirken kann.
Unterschiedliche Märkte, unterschiedliche Präferenzen
Die Kundenpräferenzen unterscheiden sich in den wichtigsten Märkten von Škoda erheblich. So entscheiden sich in Deutschland 90 Prozent der Käuferinnen und Käufer eines Octavia für ein Automatikgetriebe, während es in der benachbarten Tschechischen Republik 56 Prozent sind. Es gibt auch Märkte, in denen Fahrzeuge nur oder fast ausschließlich mit Automatikgetriebe verkauft werden. Dazu gehören Australien, Neuseeland, Israel und die Türkei. Auch in den nordischen und baltischen Ländern sind Automatikgetriebe sehr beliebt, während Schaltgetriebe in Märkten wie der Tschechischen Republik und der Slowakei immer noch einen bedeutenden Anteil ausmachen.
Automatikgetriebe von Škoda
Der Begriff „Automatikgetriebe“ bezieht sich bei Škoda Fahrzeugen immer auf das Direktschaltgetriebe (DSG). Dieses Doppelkupplungsgetriebe arbeitet mit zwei Kupplungen: eine für die ungeraden Gänge und eine für die geraden Gänge. Dadurch kann der nächste Gang vorgewählt werden, was sehr schnelle und nahtlose Schaltvorgänge ohne Unterbrechung der Kraftübertragung auf die Räder ermöglicht. Die meisten aktuellen Škoda Modelle sind mit einem Siebengang-DSG-Getriebe ausgestattet, während Plug-in-Hybrid-Modelle eine Sechsgang-Version verwenden.
Sechs Millionen DSG-Getriebe aus Vrchlabí
Škoda Auto fertigt seine DSG-Getriebe im Werk Vrchlabí. Seit Beginn der Produktion des DQ200-Getriebes im Jahr 2012 wurden über sechs Millionen Einheiten hergestellt. Und die Nachfrage nach Automatikgetrieben steigt weiter: Allein im Jahr 2024 stellte das Werk 710.600 DQ200-Getriebe her. Diese Getriebe werden nicht nur in Škoda Modellen eingesetzt, sondern auch in Fahrzeugen anderer Marken des Volkswagen Konzerns.
Die Schaltgetriebe von Škoda werden im Werk Mladá Boleslav hergestellt. Im Jahr 2015 überstieg die Produktion sieben Millionen Einheiten der Getriebetypen MQ100 und MQ200. Bis 2021 feierte das Werk acht Millionen Einheiten des MQ200.