Octavia mal anders. Zwei verrückte Restomod-Modelle.
Der Grund ist einfach: Es handelt sich dabei um zwei ursprüngliche Octavia aus dem vergangenen Jahrhundert. Der französische Importeur von Škoda Auto hatte eine unkonventionelle Retrofit-Challenge ausgeschrieben, bei der die Teilnehmer einen originalen Škoda Octavia aus den Jahren 1959 bis 1971 finden, restaurieren und zu einem sogenannten Elektro-Restomod umbauen sollten. Dafür musste der ursprüngliche Antriebsstrang ausgebaut und durch einen rein elektrischen Antrieb ersetzt werden. Ansonsten waren die Anforderungen relativ offen gehalten: die Reichweite mit einer Akkuladung war auf mindestens 180 Kilometer festgeschrieben, und das vorgegebene Budget musste eingehalten werden.
Projekt X und Voltavia
Am Ende wurden zwei Projekte realisiert. Das eine ähnelt einem amerikanischen Hot-Rod, das andere sieht aus, als sei es einem japanischen Anime entsprungen. Beide Fahrzeuge wurden unter der Regie französischer Automobilmedien realisiert, die das reizvolle Projekt für ihr Publikum aufbereiteten. Unterstützt wurden sie von Lieferanten von Sportkomponenten.
Was ist ein Restomod?
Ein Restomod ist eine spezielle Form der Modifikation eines Oldtimers, bei der moderne Technik mit der Originalkarosserie verbunden werden, so dass ein Auto mit traditionellem Aussehen und modernen Fahreigenschaften entsteht. In der Regel werden Motor, Getriebe, Aufhängung, Bremsanlage oder auch die Innenausstattung geändert. Die Umrüstung auf Elektroantrieb ist üblich.
Voltavia
Das erste Modell ist ein elegantes Projekt namens Voltavia und stammt vom Automobile Propre – einem Online-Magazin, das auf das Thema E-Mobilität spezialisiert ist. Der Voltavia basiert auf einer Kombi-Karosserie von 1969 und darf sogar auf öffentlichen Straßen gefahren werden. Das Design ist relativ zurückhaltend und die Karosserie wurde nur geringfügig verändert, um die Aerodynamik zu optimieren.
Die Lackierung in Explorer Green stammt von der Studie Škoda Vision 7S, die 2022 vorgestellt wurde. Der Innenraum ist in kontrastierendem Orange gehalten. Um die urbane Mobilität weiter zu fördern, befindet sich im Kofferraum ein Elektroroller. Die Leistung des Elektromotors beträgt 102 PS und erreicht ein maximales Drehmoment von 220 Nm.
Projekt X
Das zweite Projekt aus der TV-Show Turbo des französischen Fernsehsenders M6 ist deutlich extremer. Die Macher haben sich mit dem Team von W-Autosport und der Strate School of Design zusammengetan. Das Ergebnis, das den Namen Project X trägt, erinnert an ein Rennauto. Auf den ersten Blick ist die Vorlage kaum zu erkennen. Es handelt sich um die Limousinen-Karosserievariante eines Octavia von 1959.
Der Prototyp ist 40 Zentimeter breiter als das Originalfahrzeug, leistet 450 PS sowie ein beeindruckendes Drehmoment von bis zu 1.000 Nm. Der Bau des Project X dauerte über tausend Stunden, die Erbauer wollen mit dem Fahrzeug verdeutlichen, dass Radikalität und Leistungsorientierung mit der Elektrifizierung harmonieren können. Die Kreation, die in Mamba Green aus der Farbpalette der aktuellen Modelle der Škoda RS Familie lackiert ist, ist der beste Beweis dafür.
Wussten Sie schon?
Der erste elektrische Škoda Octavia wurde bereits 2010 vorgestellt, passenderweise ebenfalls in Frankreich auf dem Pariser Autosalon. Das Auto basierte auf der zweiten Generation des Octavia und wurde Green e-Line genannt. Das Ergebnis trug dazu bei, die ersten Schritte in Richtung moderner Škoda Elektroautos zu gehen. Die 26,5-kWh-Batterien ermöglichten damals eine Fahrstrecke von bis zu 150 Kilometern.