Weil Andreas Mikkelsen* als WRC2-Fahrerweltmeister bereits feststand, lag der Fokus in dieser Kategorie auf der Entscheidung in der Teamwertung. Das von ŠKODA Motorsport unterstützte Team Toksport WRT schickte den Norweger Mikkelsen mit dem neuen Beifahrer Phil Hall (GBR) sowie Marco Bulacia/Marcelo der Ohannesian (BOL/ARG) ins Rennen. Titelkonkurrent Movisport setzte auf die Russen Nikolay Gryazin/Konstantin Aleksandrov und die Lokalmatadoren Enrico Brazzoli/Manuel Fenoli. Alle vier Crews vertrauten auf denselben Fahrzeugtyp: den ŠKODA FABIA Rally2 evo.
Die gesamte Rallye über bestimmten Mikkelsen und Gryazin das Tempo in der WRC2. Die beiden kämpften anfangs auch um die Führung. Allerdings hatte nur der Russe das nötige Glück. Während nämlich Mikkelsen durch einen Reifenschaden in der sechsten Wertungsprüfung zwei Minuten verlor, kam Gryazin mit einem Zeitverlust von nur 45 Sekunden davon, als er in derselben Prüfung einen Betonblock traf. Durch die Probleme der beiden schnellsten Fahrer erbte Bulacia die WRC2-Führung zum Ende der ersten Etappe. Doch am nächsten Morgen kam der junge Bolivianer seinerseits in Schwierigkeiten. Weil er seinem ŠKODA FABIA Rally2 evo ein Rad abriss, musste er sogar aufgeben. Dadurch rutschte wieder Gryazin an die Spitze der Kategorie.
Obwohl Andreas Mikkelsen in der Folge mit mehreren WRC2-Bestzeiten wieder Sekunden gutmachte und Marco Bulacia am Sonntag wieder ins Rennen zurückkehrte, reichte es für Toksport WRT am Ende nicht. Mit dem Sieg von Gryazin und dem vierten Platz von Brazzoli sammelte Movisport genug Punkte, um sich die WRC2-Teammeisterschaft* zu sichern.
In der WRC3 musste die Entscheidung um den Fahrertitel zwischen Kajetan Kajetanowicz im ŠKODA FABIA Rally2 evo des polnischen Teams Orlen und dem Franzosen Yohan Rossel fallen. Schon die erste Etappe zeigte, dass Rossel auf den Wertungsprüfungen in den Bergen etwas schneller war, während Kajetanowicz auf dem Autodromo Nazionale das Tempo bestimmte. Der dreifache Rallye-Europameister (2015-2017) machte sich also keine allzu großen Sorgen, dass er in die finale Etappe am Sonntag mit einem Rückstand von 2,6 Sekunden auf Rossel startete. Auf den letzten Prüfungen, die alle auf dem Gelände der Rennstrecke lagen, sollten Kajetanowicz und Beifahrer Maciej Szczepaniak im Vorteil sein.
Tatsächlich überholte Kajetanowicz auf der vorletzten Wertungsprüfung seinen französischen Rivalen. Nur 1,6 Sekunden trennten nun die beiden, die abschließende „Powerstage“ würde das Duell entscheiden. Und die war ein echter Krimi: Rossel beendete die 14,62 Kilometer lange Prüfung 4,7 Sekunden schneller als Kajetanowicz. Der ŠKODA FABIA Rally2 evo Fahrer aus Polen musste sich dadurch mit dem zweiten Gesamtrang in der WRC3 begnügen. Weil aber Rossel im Laufe der Saison seinen Copiloten gewechselt hatte, ging wenigstens der Titel des WRC3-Beifahrerweltmeisters an Maciej Szczepaniak. „Es war ein großartiger Zweikampf zum Abschluss einer fantastischen Saison“, fasste Kajetanowicz zusammen. Vier weitere Teams im ŠKODA FABIA Rally2 evo kamen innerhalb der Top-10 der WRC3 ins Ziel.
Mit der Zieldurchfahrt bei der ACI Rallye Monza fiel der Vorhang der Rallye-Weltmeisterschaft 2021. Die nächste Saison beginnt mit der Rallye Monte Carlo vom 20. bis 23. Januar 2022.
* vorbehaltlich der offiziellen Bestätigung durch den Motorsportverband FIA
Ergebnis ACI Rallye Monza (WRC2)
1. Gryazin/Aleksandrov (RAF/RAF), ŠKODA FABIA Rally2 evo | 2:49:10.8 Std.** |
2. Huttunen/Lukka (FIN/FIN), Ford Fiesta Rally2 Evo | +18.2 Sek.** |
3. Mikkelsen/Hall (NOR/GBR), ŠKODA FABIA Rally2 evo | +1:05.2 Min. |
4. Brazzoli/Fenoli (ITA/ITA), ŠKODA FABIA Rally2 evo | +14:19.0 Min. |
5. Bulacia/Der Ohannesian (BOL/ARG), ŠKODA FABIA Rally2 evo | +59:52.2 Min. |
** WM-Punkte nur in der Team-Wertung
Top 3 der WRC2-Gesamtwertung Fahrer, Endstand nach 12 Rallyes
1. Andreas Mikkelsen (NOR), ŠKODA FABIA Rally2 evo | 149 Punkte |
2. Mads Østberg (NOR), Citroën C3 Rally2 | 126 Punkte |
3. Jari Huttunen (FIN), Ford Fiesta Rally2 | 107 Punkte |
4. Marco Bulacia (BOL), ŠKODA FABIA Rally2 evo | 107 Punkte |
Top 3 der WRC2-Gesamtwertung Teams, Endstand nach 12 Rallyes
1. Movisport | 242 Punkte |
2. Toksport WRT (ŠKODA) | 241 Punkte |
3. M-Sport Ford World Rally Team | 175 Punkte |
Ergebnis ACI Rallye Monza (WRC3)
1. Crugnola/Ometto (ITA/ITA), Hyundai i20 Rally2 | 2:48:15.5 Std. |
2. Rossel/Renucci (FRA/FRA), Citroën C3 Rally2 | +4.0 Sek. |
3. Kajetanowicz/Szczepaniak (POL/POL), ŠKODA FABIA Rally2 evo | +7.1 Sek. |
4. Munster/Louka (NDL/NDL), Ford Fiesta Rally2 Evo | +1:31.5 Min. |
5. De Tommaso/Ascalone (ITA/ITA), ŠKODA FABIA Rally2 evo | +2:11.4 Min. |
Top 3 der WRC3-Gesamtwertung, Endstand nach 12 Rallyes
1. Yohan Rossel (FRA), Citroën C3 Rally2 | 130 Punkte |
2. Kajetan Kajetanowicz (POL), ŠKODA FABIA Rally2 evo | 127 Punkte |
3. Emil Lindholm (FIN), ŠKODA FABIA Rally2 evo | 73 Punkte |
Zahl der Rallye: 2
Die Russen Nikolay Gryazin/Konstantin Aleksandrov absolvierten im Verlauf der WRC2-Saison zwei Rallyes im ŠKODA FABIA Rally2 evo – beide Male erzielten sie maximale WM-Punkte für ihr Team Movisport.
Die FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2021
Rallye Monte Carlo | 21. – 24. Januar |
Arctic Rallye Finnland powered by CapitalBox | 25. – 28. Februar |
Rallye Kroatien | 22. – 25. April |
Vodafone Rallye Portugal | 20. – 23. Mai |
Rallye Italien Sardinien | 3. – 6. Juni |
Safari Rallye Kenia | 24. – 27. Juni |
Rallye Estland | 15. – 18. Juli |
Renties Rallye Ypern Belgien | 13. – 15. August |
Rallye Akropolis Griechenland | 9. – 12. September |
Secto Automotive Rallye Finnland | 1. – 3. Oktober |
RallyRACC Rallye Spanien | 14. – 17. Oktober |
ACI Rallye Monza (Italien) | 19. – 21. November |