„Ich bin in diesem Jahr die WM-Rallye Korsika gefahren, die den Spitznamen ‚Rallye der zehntausend Kurven‘ hat. Die Rallye Indien ist noch anstrengender, man müsste sie ‚Rallye der eine Million Kurven‘ nennen”, scherzte Indien-Neuling Ole Christian Veiby nach dem Training zum Finale der FIA Asien-Pazifik Rallye-Meisterschaft (APRC). Seine Aufgabenstellung war schon vor dem Start klar: Er musste sieben Punkte mehr als sein in der Meisterschaft führender MRF ŠKODA Teamkollege Gaurav Gill holen. „Diese Rallye ist extrem schwierig. Wenn du in einer Kurve nur um einen Hauch zu spät bremst, ist die Rallye für dich vorbei“, betonte APRC Titelverteidiger Gill. Auf dem Gelände der Amber Valley Residential School begann vor über zehntausend begeisterten Rallyefans das Duell um Sieg und Meisterschaft. Lokalmatador Gill war hier um hauchdünne 0,2 Sekunden schneller als Veiby und ließ sich von der Menge gebührend feiern. Alle Weichen für einen spannenden Kampf im indischen Dschungel schienen gestellt.
Kaum wechselte die Rallye in die Kaffee-Plantagen rund um Chikmagalur im Südwesten von Indien, waren alle Hoffnungen auf einen spannenden Titelkampf beendet. Bereits in der zweiten Prüfung wurden Ole Christian Veiby und Stig Rune Skjærmoen von einem Defekt im Getriebe gebremst. Noch bitterer schmeckte der Kaffee für Veiby, als er wenig später nur noch den dritten Gang zur Verfügung hatte. „Auf der zweiten Prüfung hörten wir zunächst komische Geräusche, dann hatten wir plötzlich nur noch Hinterradantrieb und schließlich nur noch den dritten Gang zur Verfügung. Mein Beifahrer Stig musste die Handbremse bedienen, während ich den Schalthebel festhalten musste. Wir haben uns ein paar Mal gedreht und waren einmal auf die Hilfe der Fans angewiesen, die uns zurück auf die Strecke schoben”, berichtete ein erschöpfter Veiby.
Dank der robusten Mechanik des ŠKODA FABIA R5 retteten sich die beiden immerhin in die mittägliche Servicepause nach Chikmagalur. Die Mechaniker des Teams von MRF ŠKODA spuckten kräftig in die Hände und wechselten Getriebe und Kupplung in rund 20 Minuten. Mit dieser Glanzleistung hielten sie Veiby im Wettbewerb. „Was für ein tolles Teamwork, was für großartige Mechaniker. Jetzt geht’s um alles”, versprach ein hoch motivierter Veiby. Tatsächlich gewann er acht der neun verbleibenden Wertungsprüfungen und kämpfte sich bis ins Ziel auf Platz zwei zurück.
Durch das Pech des Teamkollegen fand sich Gaurav Gill am Ende der ersten Etappe mit einem mehr als komfortablen Vorsprung an der Spitze wieder. Auch am Finaltag der Rallye leistete er sich keinerlei Fehler und fuhr einem ungefährdeten Sieg und der Meisterschaft für sich und Beifahrer Stéphane Prévot entgegen. „Es tut mir wirklich leid für Ole Christian, so wollte ich nicht gewinnen. Aber dies war wirklich eine unheimlich schwierige und lange Rallye. Auch ich musste das Auto erst einmal an einem Stück ins Ziel bringen“, bekannte Gill im Ziel in Chikmagalur, wo er von den einheimischen Fans begeistert gefeiert wurde. „Ich hätte wirklich gerne bis ins Ziel um Sieg und Titel gekämpft. Aber ich konnte wenigstens einige Bestzeiten fahren und viel unter den schwierigen Bedingungen in dieser Meisterschaft lernen”, zog Ole Christian Veiby für sich ein versöhnliches Fazit seiner ersten APRC Saison, die er mit der Vize-Meisterschaft beendete.
ŠKODA kann in der prestigeträchtigen FIA Asien-Pazifik Rallye-Meisterschaft (APRC) auf eine beispiellose Erfolgsbilanz zurückblicken. Seit 2012 saß jeder Meister in einem ŠKODA. Die ersten drei Titel wurden mit dem ŠKODA FABIA S2000 mit Saugmotor gewonnen. Nun gelang der zweite Hattrick mit dem turbo-befeuerten ŠKODA FABIA R5, dem erfolgreichsten Rallyeauto seiner Kategorie.
ŠKODA Motorsport Chef Michal Hrabánek freute sich über den Erfolg: „Glückwunsch an Gaurav dafür, dass er seinen dritten Titel mit einem ŠKODA FABIA gewinnen konnte. Seine Routine und Schnelligkeit waren der Schlüssel zum Erfolg. Ole Christian hat seine Schnelligkeit und sein Fahrkönnen während der gesamten Saison klar unter Beweis gestellt. Ohne sein Pech in Japan und Indien hätte er ebenso gut die Meisterschaft gewinnen können.“
Endergebnis APRC Rallye Indien 6. Lauf zur FIA Asien-Pazifik Rallye-Meisterschaft (APRC)
1. Gill/Prévot (IND/BEL), ŠKODA FABIA R5, 3:20.19,8 Std.
2. Veiby/ Skjærmoen (NOR/NOR), ŠKODA FABIA R5, +17.38,4 Min.
3. Sharfaz/Akhry, (SRL/SRL), VW Polo, +16.02,8 Min.
4. Sumit/Nitin (USA/IND), Mitsubishi Lancer Evo VII, +1:01.42,8 Min.
Zahl des Tages: 20
In nur 20 Minuten wechselten die Mechaniker von MRF ŠKODA Getriebe und Kupplung des ŠKODA FABIA R5 von Ole Christian Veiby.
Der Kalender 2017 der FIA Asien-Pazifik Rallye-Meisterschaft (APRC)
Veranstaltung/Datum
Rallye Whangarei – Neuseeland; 28.04.–30.04.2017
Rallye Canberra – Australien; 26.05.–28.05.2017
Rallye China (abgesagt); 07.07–09.07.2017
Rallye Malaysia; 11.08.–13.08.2017
Rallye Hokkaido – Japan; 15.09.–17.09.2017
Rallye Indien; 24.11.–26.11.2017