Beim heutigen Gespräch in Prag zwischen Herbert Diess, dem Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen Konzerns und dem tschechischen Vize-Ministerpräsidenten und Minister für Industrie, Handel und Transport, Karel Havliček, steht die zukünftige Ausrichtung der tschechischen Automobilindustrie im Hinblick auf die Elektromobilität im Mittelpunkt. Ziel des Gesprächs ist es, ein gemeinsames Verständnis über die nächsten Schritte zu schaffen, damit Tschechien gestärkt aus dem tiefgreifenden Transformationsprozess der Automobilindustrie hervorgeht. Dazu wird über die gesamte Wertschöpfungskette des E-Autos gesprochen. So plant der Volkswagen Konzern unter anderem, bis Ende des Jahrzehnts in Europa sechs Gigafabriken mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden zu bauen, um den steigenden Bedarf an Batteriezellen abzudecken und Versorgungssicherheit zu garantieren. Eine dieser Zellfabriken soll in Zentral- oder Osteuropa errichtet werden, eine Standortentscheidung wird für die erste Jahreshälfte 2022 avisiert.
“Der ŠKODA ENYAQ iV ist eines der attraktivsten E-Fahrzeuge in Europa. Die Nachfrage übertrifft unsere Erwartungen deutlich. Ich freue mich, dass die tschechische Regierung voll auf Elektrofahrzeuge und Ladeinfrastruktur setzt. Durch die Maßnahmen kann sich das Modell auch in seinem Heimatland zu einem Verkaufsschlager entwickeln. Die mehreren Tausend neuen Ladepunkte werden das Kundeninteresse an E-Fahrzeugen weiter stärken.”
Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns
“Tschechien ist ein attraktiver möglicher Standort für eine der sechs Batteriezell-Fabriken, die Volkswagen in Europa plant, mit wettbewerbsfähigen Energie- und Lohnkosten, einer guten Anbindung an weitere osteuropäische Konzernstandorte und einem der größten Lithium-Vorkommen Europas. Entscheidend ist, dass das Land den Wandel in die Elektromobilität entschlossen angeht – vom Umstieg auf regenerative Energien über den konsequenten Aufbau von Ladeinfrastruktur bis zur ganzheitlichen Förderung von Zukunftstechnologien.”
Thomas Schmall, als Volkswagen Konzernvorstand Technik für Batteriezellen und -systeme zuständig
“Wir entwickeln unseren Heimatmarkt Tschechien im Rahmen unserer NEXT LEVEL – ŠKODA STRATEGY 2030 zu einem Elektromobilitätszentrum. Unser Ziel ist es, Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen, damit das Land gestärkt aus dem tiefgreifenden Transformationsprozess hervorgeht. Das heutige Gespräch hat gezeigt, dass der Wille auf allen Seiten vorhanden ist. Jetzt geht es darum, konsequent die nächsten Schritte anzugehen. ŠKODA AUTO ist bereit, seinen Beitrag zu leisten.”
Thomas Schäfer, Vorstandsvorsitzender von ŠKODA AUTO
Mehrere Tausend Ladepunkte für E-Fahrzeuge in Tschechien bis 2025
Am Rande des Treffens unterzeichnen Karel Havlíček, Vize-Ministerpräsident und Minister für Industrie, Handel und Transport, Daniel Beneš, Vorstandsvorsitzender der ČEZ Gruppe sowie Martin Jahn, ŠKODA AUTO Vorstand für Vertrieb und Marketing und die staatlichen Agenturen für Straßen- und Eisenbahnverkehr eine Absichtserklärung zum Aufbau von mehreren Tausend Ladepunkten in Tschechien bis 2025. Die Ladesäulen sollen an Bahnstationen und entlang von Hauptverkehrsstraßen errichtet und mit CO₂-neutralem Strom von ČEZ betrieben werden. Die ČEZ Gruppe ist der größte Energiekonzern in Mittel- und Osteuropa sowie größter Stromproduzent in Tschechien. Mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur soll der Umstieg auf die Elektromobilität und damit die Dekarbonisierung des Landes deutlich beschleunigt werden. Die Standorte der Ladesäulen werden in Zusammenarbeit mit ŠKODA AUTO und Elli, der Volkswagen Konzerntochter für Ladelösungen, festgelegt. Dabei fließen unter anderem Daten zu besonders viel befahrenen Strecken ein.
Tschechien soll sich mit Hilfe von ŠKODA AUTO zum Elektromobilitäts-Hub entwickeln
Im Rahmen der NEXT LEVEL – ŠKODA STRATEGY 2030 plant das Unternehmen den Wandel vom Verbrennungsmotor zur Elektromobilität. Konkret sollen bis 2030 in allen drei tschechischen Werken in Mladá Boleslav, Kvasiny und Vrchlabí E-Komponenten oder E-Fahrzeuge gefertigt werden. Aktuell werden bereits Hochvolt-Traktionsbatterien für die Plug-in-Hybrid-Modelle SUPERB iV und OCTAVIA iV sowie für Modelle weiterer Konzernmarken produziert. Anfang des nächsten Jahres startet zudem die Fertigung von MEB Batteriesystemen in Mladá Boleslav für den ENYAQ iV. Zusätzlich arbeitet der tschechische Automobilhersteller gemeinsam mit Partnern am Aufbau einer stabilen Zuliefererstruktur für Elektromobilität.