Der Wecker klingelte für die Teilnehmer des siebten Laufes zur Rallye-Weltmeisterschaft an diesem Samstagmorgen ziemlich früh. Um fünf Uhr am Morgen, noch bevor die Sonne über dem malerischen Städtchen Alghero im Nordwesten von Sardinien aufgegangen war, startete das erste Team zur zweiten Schleife der Rallye. Die erste Wertungsprüfung sorgte mit 15 anspruchsvollen Schotterkilometern gleich für einen kräftigen Weckruf. ŠKODA Werksfahrer Jan Kopecký und Copilot Pavel Dresler waren hellwach und fuhren die erste Bestzeit, gefolgt von Ole Christian Veiby/Stig Rune Skjaermœn im privaten ŠKODA FABIA R5. Die nächste harte Prüfung führte über die 28 Kilometer des Monti di Ala. Hier setzte der norwegische Youngster Veiby seine bislang insgesamt dritte Bestzeit.
Dann galt es, den berühmt-berüchtigten Monte Lerno mit weiteren 28 Kilometern auf hartem Schotter zu bewältigen. Dort gerieten einige Teams in Schwierigkeiten. „Zwölf Kilometer vor dem Ziel dachte ich, ich hätte mir einen Reifenschaden eingefangen und bin deswegen etwas verhaltener gefahren. Ich habe dann allerdings gemerkt, dass alles in Ordnung ist, und konnte normal weiterfahren“, schüttelte Jan Kopecký den Kopf. Das Missverständnis hinderte ihn jedoch nicht daran, die Bestzeit zu erzielen. Sein junger Markenkollege O.C. Veiby fuhr hingegen plötzlich in einer Staubfahne. „Ein vor mir gestartetes Team hatte einen Reifenschaden. Ich holte auf und musste deshalb gegen Ende der Prüfung im dichten Staub fahren. Das hat mich Zeit gekostet. Abgesehen davon war es bislang ein guter Tag für mich, ich lerne ständig dazu“, zog Veiby während der Mittagspause Bilanz. In der WRC 2 Kategorie kamen bis dahin nur die beiden ŠKODA Teams ungeschoren durch, während ihre Wettbewerber den harten Prüfungen auf der Insel Tribut zollen mussten und aus- beziehungsweise zurückfielen.
Am Nachmittag stand die Wiederholung der drei Wertungsprüfungen des Samstagmorgens auf dem Programm, die im zweiten Durchgang durch ausgefahrene Spurrillen noch härter waren. Jan Kopecký und Pavel Dresler (ŠKODA FABIA R5) bliesen vom Start weg zur Attacke, sie wollten den in der RC2-Klasse führenden Eric Camilli (Ford Fiesta R5) überholen. Mit drei Bestzeiten in Folge baute Kopecký tatsächlich nicht nur die Führung in der WRC Kategorie auf über eineinhalb Minuten aus. Er übernahm auch die Spitze in der RC2-Klasse und schob sich mit einem Vorsprung von nur 0,9 Sekunden auf den neunten Gesamtrang vor.
Das Finale der Rallye Italien Sardinien führt am Sonntag über vier Wertungsprüfungen mit insgesamt rund 42 Kilometer an die Küste nördlich von Alghero.
Zwischenstand Rallye Italien Sardinien (WRC 2) nach der 2. Etappe
1. Kopecký/Dresler (CZE/CZE), ŠKODA FABIA R5, 3:06.30,2 Std.
2. Veiby/Skjaermœn (NOR/NOR), ŠKODA FABIA R5, +1.31,3 Min.
3. Katsuta/Salminen (JPN/FIN), Ford Fiesta R5, +5.58,3 Min.
4. Rossel/Fulcrand (FRA/FRA), Citroën DS3 R5, +8.52,2 Min.
5. Loubet/Landais (FRA/FRA), Ford Fiesta R5, +23.23,2 Min.
Zahl des Tages: 9
Auf der letzten Wertungsprüfung des Tages schob sich Jan Kopecký mit 0,9 Sekunden Vorsprung auf den neunten Gesamtrang.
Der Kalender 2017 der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2)
Veranstaltung/ Datum
Rallye Monte Carlo; 19.01.–22.01.2017
Rallye Schweden; 09.02.–12.02.2017
Rallye Mexiko; 09.03.–12.03.2017
Rallye Frankreich; 06.04.–09.04.2017
Rallye Argentinien; 27.04.–30.04.2017
Rallye Portugal; 18.05.–21.05.2017
Rallye Italien; 08.06.–11.06.2017
Rallye Polen; 29.06.–02.07.2017
Rallye Finnland; 27.07.–30.07.2017
Rallye Deutschland; 17.08.–20.08.2017
Rallye Spanien; 05.10.–08.10.2017
Rallye Großbritannien; 26.10.–29.10.2017
Rallye Australien; 16.11.–19.11.2017