Solberg startete den Freitagmorgen mit einer atemberaubenden Fahrt durch die erste Wertungsprüfung (WP) „Tempio Pausania“. Obwohl sein ŠKODA FABIA Rally2 evo mit 288 PS rund 100 PS weniger leistet als die Topklasse der World Rally Cars, erzielte er die siebtschnellste Zeit in der Gesamtwertung. „Ich habe es wirklich ehrlich gemeint, als ich vor dem Start gesagt habe, mein Ziel seien an diesem Wochenende nicht superschnelle WP-Zeiten. Aber ich habe sofort einen guten Rhythmus gefunden und bin einfach drauflosgefahren“, sagte der 19 Jahre alte Schwede. Ein Dreher im zweiten Durchgang über diese Wertungsprüfung kostete Solberg zwar etwa 20 Sekunden. Bei der Einfahrt in den mittäglichen Service in Alghero lag er trotzdem weiterhin an der Spitze der Kategorie WRC3 an. „Der Morgen war nicht perfekt“, schränkte er ein. „Aber wir führen die WRC3 an, also bin ich glücklich.“
In der ersten der beiden WP am Nachmittag erzielte Solberg die zweitschnellste WRC3-Zeit. In der folgenden Prüfung verteidigte er strategisch clever seine Führung. Im Tagesziel in Alghero betrug sein Vorsprung vor Yohan Rossel (Citroën) 6,4 Sekunden. „Das war immer noch nicht perfekt. Aber mein Gefühl und auch mein Tempo waren viel besser, als ich erwartet habe“, war Solberg selbst ein wenig überrascht über den bisherigen Verlauf seiner ersten Rallye auf Sardinien. Zusammen mit seinem irischen Beifahrer Aaron Johnston liegt Solberg sogar an der Spitze alle Rally2-Teams im Gesamtklassement.
In der Kategorie WRC2 lieferte sich Pontus Tidemand einen spannenden Dreikampf mit dem Franzosen Adrien Fourmaux (Ford) und Ole Christian Veiby (Hyundai) aus Norwegen. Die drei gehörten immer zu den Schnellsten, zur Mittagspause wurde Tidemand auf Rang 2 geführt. „Vielleicht war ich ein wenig vorsichtig, sicherlich kann ich schneller fahren“, erklärte der WRC2-Champion von 2017 seine Strategie für den Nachmittag. Dazu gehörte auch eine gewisse Vorsicht, die sich am Ende lohnen sollte. Während nämlich Fourmaux über eine Minute durch einen Reifenschaden (WP 5) verlor, brachte Tidemand seinen ŠKODA FABIA Rally2 evo ohne Kratzer ins Etappenziel. Damit übernahm der Schwede die Führung in der Kategorie WRC2. „Ich hatte keine Probleme. Trotzdem war mein erster Start bei der Rallye Italien Sardinien alles andere als einfach“, fasste Tidemand seinen Tag zusammen.
Der polnische ŠKODA Privatfahrer Kajetan Kajetanowicz und Beifahrer Maciej Sczcepaniak, die als Drittplatzierte der WRC3-Tabelle nach Sardinien gereist waren, beendeten die erste Etappe auf Rang 5 in der Kategorie. Das norwegisch-österreichische Mixed-Team Eyvind Brynildsen/Ilka Minor brachte seinen privaten ŠKODA FABIA Rally2 evo auf WRC2-Rang 3 ins Tagesziel.
Die Rallye Italien Sardinien wird am Samstag mit weiteren sechs Wertungsprüfungen über eine Gesamtlänge von 101,69 Kilometer fortgesetzt. Das Siegerteam wird am Sonntag um 15:00 Uhr auf dem Podium in der Hafenstadt Alghero erwartet.
Zwischenstand Rallye Italien Sardinien nach Tag 1 (WRC2)
1. Tidemand/Barth (SWE/SWE), ŠKODA FABIA Rally2 evo, 1:16.30,1 Std.
2. Fourmaux/Jamoul (FRA/BEL), Ford Fiesta Rally2, +31,9 Sek.
3. Brynildsen/Minor (NOR/AUT), ŠKODA FABIA Rally2 evo, +1.11,9 Min.
4. Veiby/Andersson (NOR/SWE), Hyundai i20 Rally2, +1.25,3 Min.
5. Østberg/Eriksen (NOR/NOR), Citroën C3 Rally2, +5.02,5 Min.
Zwischenstand Rallye Italien Sardinien nach Tag 1 (WRC3)
1. Solberg/Johnston (SWE/IRL), ŠKODA FABIA Rally2 evo, 1:15.42,1 Std.
2. Rossel/Fulcrand (FRA/FRA), Citroën C3 Rally2, +6,4 Sek.
3. Ciamin/Roche (FRA/FRA), Citroën C3 Rally2, +23,4 Sek.
4. Huttunen/Lukka (FIN/FIN), Hyundai i20 Rally2 ,+30,9 Sek.
5. Kajetan Kajetanowicz/Maciej Szczepaniak (POL/POL), ŠKODA FABIA Rally2 evo, +43,4 Sek.
Zahl des Tages: 7
Die erste Wertungsprüfung des Tages beendeten Oliver Solberg und Beifahrer Aaron Johnston auf Rang 7 – im Gesamtklassement. Im 288 PS leistenden ŠKODA FABIA Rally2 evo fuhren sie unbekümmert mitten unter die rund 100 PS stärkeren World Rally Cars.
Der Kalender 2020 der FIA Rallye-Weltmeisterschaft
Veranstaltung/Datum
Rallye Monte Carlo 23.01.–26.01.2020
Rallye Schweden 13.02.–16.02.2020
Rallye Mexiko 12.03.–15.03.2020
Rallye Estland 04.09.–06.09.2020
Rallye Türkei 18.09.–20.09.2020
Rallye Italien 08.10.–11.10.2020
Rallye Belgien 19.11.–22.11.2020
Rallye Monza (Italien) 04.12.–06.12.2020