Vier der fünf Prüfungsbestzeiten am Samstag gingen an einen Fahrer eines ŠKODA Fabia R5. So gewann Lappi die Wertungsprüfungen Rämmen 2 und Vargåsen 2 – jeweils knapp vor Tidemand, der zuvor die WP Vargåsen 1 für sich entschieden hatte und auch die Zuschauerprüfung am Abend im Reitstadion von Karlstad gewann. Somit gab auf der legendären Prüfung, bei der die Teams den sagenumwobenen und bei Rallye-Fans beliebten Colin’s Crest bewältigen müssen, beide Male ein ŠKODA Werksfahrer das Tempo an.
„Wir hatten auf den Wertungsprüfungen heute viel Spaß“, sagte Tidemand. „Der ŠKODA Fabia R5 ist perfekt gelaufen und mit meinem neuen Beifahrer Jonas Andersson habe ich hervorragend harmoniert. Jonas ist wirklich ein Pacenote-Guru! Denn die heutigen WPs waren während der Recce noch reine Schotterpisten, heute aber komplett schneebedeckt. Dank Jonas’ Erfahrung konnten wir trotzdem pushen und den Abstand zur Spitze immer weiter verkürzen. Schade, dass so viele Wertungskilometer gestrichen wurden und morgen nur noch eine Prüfung ansteht. Wir werden trotzdem noch mal alles versuchen, um das Unmögliche möglich zu machen.“
Lappi, der am Samstag über Erkältungssymptome klagte, hat den Traum von einem Platz auf dem Siegertreppchen ebenfalls noch nicht aufgegeben. „Ich bin etwas überrascht, dass ich heute so viele Plätze aufgeholt und sogar zwei WPs gewonnen habe“, sagte der Finne. „Denn eigentlich habe ich mich tagsüber nicht so gut gefühlt. Doch speziell am Nachmittag habe ich einen guten Rhythmus gefunden und bin sauber durch die WPs gekommen. Ziel war es, so viele Plätze wie möglich gutzumachen. Vielleicht schaffen wir es ja noch einen Platz weiter nach vorne, auch wenn das auf der relativ kurzen Powerstage am Sonntag nicht gerade einfach wird.“
Viel Zeit, oder besser gesagt, viele Kilometer stehen den beiden ŠKODA Werksfahrern für die Fortsetzung ihrer Aufholjagd tatsächlich nicht mehr zur Verfügung. Aufgrund der ungewöhnlich milden Witterungsbedingungen in der schwedischen Provinz Värmland, die bereits zu Wochenbeginn zur Absage von zunächst acht Wertungsprüfungen geführt hatten, soll am Sonntag lediglich die finale Powerstage über 15,87 Kilometer ausgetragen werden. Ursprünglich waren für den Finaltag vier WPs über 61,74 Kilometer vorgesehen. Somit reduzierte sich die Gesamtdistanz der Rallye Schweden von 331,21 auf 226,48 Wertungskilometer.
Zwischenstand Rallye Schweden (WRC 2) nach elf von zwölf WPs:
1. Evans/Parry (GB/GB); Ford Fiesta R5; 1:56:49,4 Std.
2. Tidemand/Andersson (S/S); ŠKODA Fabia R5; + 17,9 Sek.
3. Grøndal/Walfridsson (N/S); Ford Fiesta R5; + 1:50,6 Min.
4. Lappi/Ferm (FIN/FIN); ŠKODA Fabia R5; + 1:59,3 Min.
5. Brynildsen/Fredriksson (N/S); Ford Fiesta R5; + 2:28,8 Min.
Die Zahl des Tages: 1,13
Eine Mission Impossible? Vielleicht. Doch Pontus Tidemand wird am Sonntag nichts unversucht lassen. Sein Rückstand auf den führenden Elfyn Evans beträgt vor der finalen Wertungsprüfung der Rallye Schweden 17,9 Sekunden. Um bei seiner Heim-Rallye doch noch den Sieg in der WRC-2-Wertung zu erringen, müsste Tidemand am Sonntag 1,13 Sekunden pro Kilometer schneller sein als sein Konkurrent. Eine im modernen Rallye-Sport nahezu unmöglich zu bewältigende Aufgabe.