Die Rallye Türkei Marmaris begann wie schon im vergangenen Jahr am Donnerstagabend mit einer spektakulären Show-Wertungsprüfung in den Straßen von Marmaris. Zehntausende von Zuschauern wurden Zeuge, als Kalle Rovanperä und Beifahrer Jonne Halttunen im ŠKODA FABIA R5 evo die Bestzeit im Feld der R5-Fahrzeuge vor den privaten ŠKODA Teams Kajetan Kajetanowicz/Maciej Szczepaniak (POL/POL) und Fabio Andolfi/Emanuele Inglesi (ITA/ITA) fuhren. Jan Kopecký und Beifahrer Pavel Dresler waren im zweiten ŠKODA FABIA R5 evo des Werksteams Viertschnellste. Der Tschechische Rallye-Meister sprach aus, was jeder dachte: „Die richtige Rallye beginnt erst am Freitag auf Schotter. Es wird wohl schon eine große Herausforderung, überhaupt das Ziel zu erreichen.“ Bei der härtetesten Schotter-Rallye des Jahres war ŠKODA im Feld der 17 R5-Fahrzeuge mit 12 Nennungen die mit Abstand stärkste Marke.
Am Freitag wartete die längste Etappe der Rallye, die mit sechs Wertungsprüfungen über 159,14 Kilometer führte, auf die Teams. Zum Auftakt galt es, die 24,85 Kilometer von „Icmeler“ zu bewältigen. Danach stand die längste Prüfung der Rallye, die 38,15 Kilometer von „Cetibeli“, auf dem Programm. Und auf der ersten Schotterprüfung ging für Kalle Rovanperä gleich alles schief, er erklärte: „Zunächst hatten wir einen Reifenschaden und planten, diesen auf der nächsten Geraden zu wechseln. Ich habe dann die Konzentration verloren und wir haben uns überschlagen.“ Zusammen mit Beifahrer Jonne Halttunen gelang es ihm, den ŠKODA FABIA R5 evo wieder auf die Räder zu stellen und den Reifen zu wechseln. Rund vier Minuten Zeitverlust schlugen zu Buche, während Teamkollege Jan Kopecký die Bestzeit in der Kategorie setzte.
Freitag der 13. war wahrlich kein Glückstag für Kalle Rovaperä. Auf der längsten Prüfung der Rallye musste er zunächst erneut einen platten Reifen wechseln und hatte nach einem weiteren Reifenschaden kein unbeschädigtes Reserverad mehr zur Verfügung. Da das Reglement aber vorschreibt, dass im öffentlichen Straßenverkehr sich alle Räder frei drehen und mit Gummi bedeckt sein müssen, stand er jetzt vor einer schwierigen Aufgabe. Er ging die letzte, 16,57 Kilometer lange Wertungsprüfung vor dem mittäglichen Service mit einem platten Reifen an und bewahrte sich den am wenigsten beschädigten „Plattfuß” für die anschließende Verbindungsetappe auf. Jan Kopecký hatte in der Zwischenzeit mehr als die Hälfte der „Cetibeli”-Prüfung im Staub von Gus Greensmith fahren müssen, der nach einem Reifenwechsel direkt vor ihm auf die Strecke zurückgefahren war. Alle Bemühungen von Kalle Rovanperä, den rettenden Service zu erreichen, waren jedoch vergeblich. Er musste sein Fahrzeug auf der Verbindungsetappe abstellen und wird am Samstag erneut starten und um wertvolle Punkte in der WRC 2 Pro-Kategorie kämpfen.
Beim zweiten Durchgang der Prüfungen veränderte sich der Zustand der Pisten von schlecht hin zu knüppelhart und machte die Reifenwahl zu einer Lotterie. Jan Kopecký kassierte einen weiteren Reifenschaden und kommentierte: „Es kann praktisch überall passieren. Ich denke, diese Wertungsprüfungen sollten nur einmal gefahren werden.“ Auf dem zweiten Durchgang der „Cetibeli“-Prüfung begann es zu allem Überfluss auch noch zu regnen, wodurch die Pisten tückisch rutschig wurden. Ohne weiteres Reserverad ging Kopecký vorsichtig zur Sache und brachte die Führung in der Kategorie sicher zum abendlichen Service in der Bergregion von Asparan unweit der Küste von Marmaris. Der Führende in der WRC 2-Kategorie für Privatfahrer, Kajetan Kajetanowicz, war Schnellster unter den Piloten mit R5-Fahrzeugen und bescherte ŠKODA somit eine Doppelführung in der Klasse. Im Feld der 17 R5 Fahrzeuge ist ŠKODA mit 12 Nennungen mit Abstand die stärkste Marke.
Die Etappe am Samstag (14. September) führt über weitere sechs Wertungsprüfungen und eine Distanz von 110,10 Kilometer. Nach insgesamt 17 Prüfungen über zusammen 310,10 Kilometer wird am Sonntag (15. September) gegen 14:15 Uhr der Sieger auf dem Podium in Marmaris erwartet.
Zwischenstand Rallye Türkei nach dem zweiten Tag (WRC 2 Pro/WRC 2)
1. Kajetanowicz/Szczepaniak (POL/POL), ŠKODA FABIA R5, 2:08.16,1 Stunden
2. Kopecký/Dresler (CZE/CZE), ŠKODA FABIA R5 evo, +21,0 Sekunden*
3. Greensmith/Edmondson (GBR/GBR), Ford Fiesta R5 MKII, +1.43,8 Minuten*
4. Bulacia-Wilkinson/Cretu (BOL/ARG), ŠKODA FABIA R5, +3.04,0 Minuten
5. Andolfi/Inglesi (ITA/ITA), ŠKODA FABIA R5, +4.23,5 min.
* von Herstellern nominierte Teams, die in der WRC 2 Pro-Kategorie punkteberechtigt sind
Zahl des Tages: 6
Bis zum Ende des zweiten Tags der Rallye Türkei erzielten ŠKODA Teams im Feld der R5-Fahrzeuge sechs der sieben möglichen Bestzeiten.
Der Kalender 2019 der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC 2 Pro)
Veranstaltung/Datum
Rallye Monte Carlo 24.01.–27.01.2019
Rallye Schweden 14.02.–17.02.2019
Rallye Mexiko 07.03.–10.03.2019
Rallye Frankreich 28.03.–31.03.2019
Rallye Argentinien 25.04.–28.04.2019
Rallye Chile 09.05.–12.05.2019
Rallye Portugal 30.05.–02.06.2019
Rallye Italien 13.06.–16.06.2019
Rallye Finnland 01.08.–04.08.2019
Rallye Deutschland 22.08.–25.08.2019
Rallye Türkei 12.09.–15.09.2019
Rallye Großbritannien 03.10.–06.10.2019
Rallye Spanien 24.10.–27.10.2019
Rallye Australien 14.11.–17.11.2019