David Strnad, Leiter Markenlogistik bei ŠKODA AUTO, betont: „Die Just-in-sequence-Anlieferung von Teilen an die Produktionslinie setzt das reibungslose Funktionieren hochkomplexer Abläufe voraus. Durch den Einsatz des neuen Handling-Roboters am Standort Kvasiny optimieren wir diese Prozesse für eine effizientere und damit noch präzisere und letztlich schnellere Fertigung. Gleichzeitig erhöhen wir durch diese Technologie aus dem Bereich der Industrie 4.0 die Arbeitssicherheit im Werk und steigern zusätzlich die Ergonomie der Arbeitsplätze für die Belegschaft vor Ort.“
Die Starterbatterien stehen in Kvasiny in der Nähe der Einbaustation auf Paletten bereit und werden anders als bei herkömmlicher Sequenzierung nicht erst in der Reihenfolge des Einbaus aus dem Teilelager geholt. Um die richtigen Teile für das aktuell montierte Fahrzeug zu identifizieren, scannt der Roboter die Batterien mit einer Spezialkamera. Anschließend platziert er die Starterbatterien in Transportwagen, die direkt an die Fertigungslinie fahren. Parallel kann der Roboter leere Paletten und Transportverpackungen stapeln und bei Bedarf neue Paletten mit Starterbatterien aus dem Lager ordern. Er bewegt sich mithilfe einer mobilen Spurführung und ist dabei rundum durch ein Sicherheitsnetz abgeschirmt. Außerdem ist er mit Sensoren versehen, um Zusammenstöße mit Mitarbeitern oder anderen Maschinen zu verhindern.
Der innovative Handling-Roboter lässt sich durch verhältnismäßig geringe Anpassungen der Hardware auch an vielen weiteren Arbeitsstationen einsetzen, an denen Prozesse nach dem Prinzip der Sequenzierung ablaufen. Daher plant ŠKODA AUTO, in der Produktion und Logistik künftig noch stärker auf solche Systeme zu setzen. Insgesamt hat der tschechische Automobilhersteller in den Handling-Roboter am Standort rund 450.000 Euro investiert und das System bereits zur Patentierung angemeldet.
Zudem testet ŠKODA AUTO im Werk Kvasiny ein neues System, um die Arbeitssicherheit im Werk weiter zu erhöhen: Die Gabelstapler verfügen über ein Ortungsgerät das es ermöglicht, frühzeitig andere Gabelstapler zu identifizieren, die ebenfalls mit einem solchen System ausgestattet sind. Die Beschäftigten im Werk tragen ein spezielles Armband, das nach demselben Prinzip funktioniert und bei Gefahr mit einem deutlich wahrnehmbaren Vibrationsalarm warnt. Erkennt das Ortungsgerät andere Gabelstapler oder Mitarbeiter, verringern die Maschinen automatisch das Tempo oder halten bei Bedarf selbsttätig an, um einen Zusammenstoß zu verhindern. Ein an den Gabelstaplern angebrachtes LED-Licht gibt zusätzlich Aufschluss über die aktuelle Dichte möglicher Gefahrenquellen in der unmittelbaren Umgebung.
Das Werk Kvasiny zählt heute zu den modernsten Produktionsstätten in der gesamten Automobilindustrie, neben dem KAROQ rollen hier auch die Modellreihen KODIAQ und SUPERB sowie der SUPERB iV mit Plug-in-Hybridantrieb vom Band. ŠKODA automatisiert die Fertigung am Standort konsequent und implementiert fortwährend neue Technologien aus dem Bereich der Industrie 4.0. So setzt der tschechische Automobilhersteller hier seit September 2019 das Digitalisierungsprojekt „dProduction“ um. Es unterstützt bei der korrekten Ausführung von Fertigungsschritten, weist auf Änderungen im Produktionsablauf hin und dient der Dokumentation von Qualitätskontrollen. Im November 2019 erhielt ŠKODA AUTO für „dProduction“ den Automotive Lean Production Award in der Kategorie „Special Award – Smart Digital Application“.