Christian Strube, ŠKODA AUTO Vorstand für Technische Entwicklung erläutert: „Unser neues Crashtestlabor erlaubt uns eine noch umfangreichere und realitätsnähere Simulation möglicher Unfallsituationen und schafft damit eine wichtige technische Grundvoraussetzung, um das hohe Sicherheitsniveau unserer Fahrzeuge künftig noch weiter zu steigern. Zudem erfüllt die Testeinrichtung auch für Tests mit batterieelektrischen Fahrzeugen alle technischen Voraussetzungen. In den kommenden Jahren werden wir die Kapazitäten für Crash-Versuche schrittweise noch weiter ausbauen. Mit unserem neuen Crashtest-Labor übernehmen wir erneut ein Stück mehr Verantwortung im Volkswagen Konzern“.
Das neue Crashtest-Labor ist mehr als doppelt so groß wie das bisherige Prüfzentrum, die Crash-Halle ist über 180 Meter lang. In einer separaten Halle befinden sich außerdem spezielle Vorrichtungen für die Abrüstung von Elektrofahrzeugen. Herzstück des Labors ist ein elektrisches Antriebssystem. Es beschleunigt zwei frontal aufeinander zufahrende Fahrzeuge mit bis zu 3,5 Tonnen Gesamtgewicht auf bis zu 65 km/h. Ein einzelnes Fahrzeug mit bis zu 3,5 Tonnen Gewicht beschleunigt das System über die gesamte Bahnlänge auf eine Geschwindigkeit von maximal 120 km/h.
Das Labor verfügt über zahlreiche hochmoderne Versuchsausstattungen wie etwa den „Flying Floor“-Versuchsschlitten. Er beschleunigt die auf dem Schlitten fixierten Fahrzeuge für einen seitlichen Pfahlaufprall. Auch ein statischer Überschlagssimulator zählt zu den Prüfeinrichtungen. Barrieren für den versetzten Frontalaufprall, (Small-Overlap-Versuch), ein Barrierenwagen für den Heckaufprall sowie die Car-to-Car-Versuchskonfiguration nach den neuen Euro NCAP-Anforderungen ermöglichen Tests entsprechend aller aktuellen Prüfszenarien. Eine Messwand erfasst die bei einem Aufprall auftretenden Kräfte.
In einer separaten Halle hat ŠKODA AUTO eine Einrichtung zum Überfluten von Fahrzeugen installiert. Sie kommt bei der Nachbereitung von Crash-Versuchen mit Elektroautos zum Einsatz, falls es zu Zwischenfällen mit beschädigten Akkus kommt. Zudem hat ŠKODA ein neues Projekt lanciert, um sämtliche Versuchsdaten digital zu erfassen. Bereits jetzt werden zahlreiche Daten auf Tablets gesammelt.
Als Besatzung der Testfahrzeuge kommen im neuen Prüfzentrum neun Erwachsenen-Dummies und vier Kinder-Dummies unterschiedlicher Bauart zum Einsatz. Bein Platzieren der Dummies in den Fahrzeugen unterstützt eine optische Einrichtung, die korrekte Sitzposition wird mithilfe statischer Fotogrammmetrie geprüft. 20 statische Hochgeschwindigkeitskameras und 30 Onboard-Hochgeschwindigkeitskameras – alle mit HD-Auflösung – dokumentieren die Ergebnisse der Crashtests. Um beste Lichtverhältnisse für eine optimale Bildqualität zu schaffen, stellte ŠKODA AUTO die gesamte Beleuchtung der Versuchsanordnung auf ein LED-System mit einer Beleuchtungsstärke von 100.000 Lux um. Neben einer Stromeinsparung von 40 Prozent liegt ein weiterer Vorteil dieser technischen Umstellung in der hohen Wärmestabilität.