Alois Kauer, seit Februar 2020 Leiter der ŠKODA Akademie, sagt: „Für ŠKODA ist es von enormer Bedeutung, die Nachwuchskräfte und eigene Mitarbeiter von Anfang an umfassend zu qualifizieren und ihnen entsprechende Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten zu eröffnen. Unsere Berufsschule blickt inzwischen auf eine mehr als 90-jährige Tradition zurück. In den letzten Jahrzehnten haben wir das Angebot von Ausbildungsgängen in verschiedenen technischen und handwerklichen Berufen kontinuierlich erweitert und um duale Studiengänge für Ingenieure und Führungskräfte an der ŠKODA Akademie ergänzt. Der hohe Praxisbezug, nicht zuletzt durch die enge Verzahnung mit der Produktion stellt eine qualitativ hochwertige Ausbildung sicher. Mit dem einzigartigen Azubi‑Car‑Projekt, das schon im Jahr 1975 einen frühen Vorläufer hatte, stellen unsere Azubis einmal im Jahr diesen hohen Standard eindrucksvoll unter Beweis. Die Vorfreude auf das siebte Azubi Car, eine Spider-Version des ŠKODA SCALA, wird bei uns allen jeden Tag größer.“
Bereits früh in seiner Unternehmensgeschichte sucht ŠKODA in den 1920er-Jahren nach Möglichkeiten und Wegen, seine Nachwuchskräfte optimal auf ihren künftigen Beruf vorzubereiten. 1927 entsteht die ŠKODA-Berufsschule in Mladá Boleslav, die schnell einen ausgezeichneten Ruf genießt. Im Laufe der Zeit wächst die Zahl der Auszubildenden ebenso wie die angebotenen technischen und handwerklichen Ausbildungsberufe. In den 1970er-Jahren kommen vierjährige Kurse für Abiturienten hinzu, später ergänzen das Ausbildungsangebot erste Studiengänge im Bereich Maschinenbau.
2013 wird die heutige ŠKODA Akademie gegründet. Hier werden die Ausbildung von Schulabsolventen und Berufseinsteigern sowie die Weiterbildung von Mitarbeitern und Fachkräften unter einem Dach gebündelt. Nach Unterzeichnung des Memorandums mit der Gewerkschaft KOVO zur Förderung der Berufsausbildung in 2014 wurden die Unterrichtsräume der ŠKODA-Berufsschule modernisiert. Zusammen mit der Gewerkschaft KOVO hat ŠKODA AUTO in den vergangenen Jahren mehr als 300 Millionen tschechische Kronen in die Ausbildung und Modernisierung der ŠKODA Akademie investiert. Die ŠKODA Akademie bietet duale Studiengänge und eine praxisnahe Ausbildung, durch die intensive Verzahnung der Akademie mit den Unternehmensbereichen Produktion und Entwicklung bei ŠKODA AUTO. Damit setzt die Akademie eine jahrzehntelange Praxis fort. Bereits in den 1970er- und 1980er-Jahren absolvieren viele Berufsschüler Praktika im eigenen Unternehmen und besuchen Automobilfabriken in anderen Ländern Mittel- und Osteuropas, beispielsweise in der DDR. Außerdem nehmen Auszubildende der ŠKODA-Berufsschule an nationalen und internationalen Fachmessen, Ausstellungen und Wettbewerben teil.
Kurz nach der Eröffnung der ŠKODA Akademie startet mit dem Azubi-Car-Projekt eine neue Tradition, die sich an einem Vorläufer aus den 1970er-Jahren orientiert. 1975 bauten ŠKODA-Berufsschüler in Handarbeit vier Exemplare des ŠKODA BUGGY Typ 736 auf. Einer dieser Prototypen steht heute im ŠKODA-Museum in Mladá Boleslav, nachdem er 2017 von Azubis der Berufsschule aufwändig restauriert wurde. Im Azubi-Car-Projekt dürfen ausgewählte Nachwuchskräfte einmal im Jahr ihr ganz persönliches Traumauto entwerfen und anschließend selbst bauen. So können die Azubis erlernte Fähigkeiten praktisch anwenden und verbessern. Dabei tauschen sie sich mit Experten aller Bereiche von ŠKODA aus und lernen alle Phasen vom Entwurf über die Entwicklung bis zur Produktion eines Fahrzeugs kennen. Als erstes ŠKODA Azubi Car wird 2014 der CITIJET präsentiert, eine zweisitzige Version des ŠKODA CITIGO. Das sechste und bislang letzte Azubi Car ist 2019 der beeindruckende Pickup MOUNTIAQ auf Basis eines ŠKODA KODIAQ. Einen Überblick über alle ŠKODA Azubi Cars bietet das ŠKODA Storyboard.
Praktische Arbeit am siebten Azubi Car in der finalen Phase
Seit Herbst 2019 arbeiten 31 Azubis der ŠKODA-Berufsschule, darunter fünf Frauen, am siebten Azubi Car. Erstmals dient dabei der ŠKODA SCALA als Basis, den die Azubis in einen spektakulären Spider verwandeln. Alois Kauer ist nach seinem Wechsel an die Spitze der ŠKODA Akademie zum ersten Mal Schirmherr des Projektes, dessen Bedeutung für das Unternehmen er in einem Interview herausstellt. Unter Anleitung ihrer Ausbilder und mit Unterstützung von ŠKODA-Ingenieuren und erfahrenen Mitarbeitern aus den Bereichen Technische Entwicklung, Design und Produktion übernehmen die Azubis alle Arbeitsschritte selbst – von der Zeichnung der ersten Entwürfe über die komplette Konstruktion bis hin zum Aufbau des Einzelstücks Der Produktionsstopp in allen ŠKODA‑Werken und die Einstellung des Lehrbetriebs in der ŠKODA-Berufsschule im Zuge der COVID-19-Pandemie schloss auch das Azubi-Car-Projekt mit ein und brachte den ohnehin straffen Zeitplan durcheinander. Ab Mitte April nahmen die Azubis allerdings in Theorieunterricht und Videokonferenzen einen Teil der Arbeit wieder auf. Seit dem 1. Juni ist auch die praktische mit umfangreichen Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen wieder möglich – die Arbeit am Aufbau des Fahrzeugs befindet sich aktuell in der finalen Phase.