Ein Jahr FABIA RS Rally2: vom ersten Test bis zur Wettbewerbspremiere
Heute werfen wir einen Blick hinter die Kulissen von ŠKODA Motorsport. Denn in den vergangenen zwölf Monaten hat die Motorsportabteilung des tschechischen Herstellers wahrlich Großes geleistet: Die neue Generation des FABIA RS Rally2 wurde entwickelt, getestet, homologiert und hat den ersten Sieg eingefahren!
Doch wie wird ein neues Rallye-Auto entwickelt? Und wie laufen die Tests ab?
Bei der Abstimmung eines Rallye-Autos geht es fast immer darum, den besten Kompromiss zu finden. Schließlich baut man ein Fahrzeug, das auf den unterschiedlichsten Rallye-Pisten dieser Welt performen soll. So muss das Fahrzeug auf Asphalt förmlich am Boden kleben, aus Kurven schnell beschleunigen können. Auf harten Schotterprüfungen, wie beispielsweise in Griechenland, müssen die Entwickler hingegen die perfekte Balance zwischen Schnelligkeit und einer guten Federung für die rauen und holprigen Abschnitte finden.
Wir blicken zurück auf das vergangene Jahr und schauen uns die Stationen des Entwicklungsteams an:
Ice, Ice, Baby: der erste Test auf Schnee und Eis
Die ersten Testläufe auf Asphalt und Schotter absolvierte das Entwicklungsfahrzeug Ende 2021. Die Feuerprobe auf Eis stand nur kurze Zeit später bevor. Hierfür reiste das Entwicklungsteam im Februar 2022 in den Norden Finnlands. Am Rande des Polarkreises lagen die Temperaturen zu dieser Zeit teilweise weit unter dem Gefrierpunkt. Am Lenkrad des Entwicklungsfahrzeugs wechselten sich der amtierende WRC2-Champion und FIA Rallye-Europameister Andreas Mikkelsen aus Norwegen, der fünfmalige WM-Sieger Kris Meeke aus Nordirland und der aktuelle finnische Rallye-Meister Emil Lindholm ab. Wer bei der so weit im Norden mit seinem Allradler punkten will, muss den Boliden beherrschen und bei Geschwindigkeiten von bis zu 180 km/h sicher durch das Gelände lenken können. Die wichtigste Voraussetzung: der optimale Reifen. So verwendete ŠKODA Motorsport beim Test des Prototypen spezielle Spikesreifen, wie sie beispielsweise bei der Rallye Schweden oder dem WM-Event in Finnland eingesetzt werden.
Nach zahlreichen Testkilometern, Drifts und Sprüngen waren sowohl die Techniker von ŠKODA Motorsport als auch die Testfahrer mit den Fortschritten zufrieden. „Ich hatte auf Asphalt und Schotter ein sehr gutes Gefühl mit dem neuen Auto. Im Rahmen der jetzt absolvierten Tests habe ich auf Schnee den gleichen, positiven Eindruck gewonnen. Ich fühle mich in dem Auto auf Anhieb wohl“, kommentierte Andreas Mikkelsen damals.
Der letzte große Schotter-Test vor der Homologation
Der neue ŠKODA FABIA Rally2 stand Mitte des Jahres in der letzten Phase seiner Entwicklung, die Homologation – die offizielle Zulassung zum Motorsport – rückte näher. Um sicherzustellen, dass das Fahrzeug den anspruchsvollsten Rallyes gewachsen ist, setzte das Team von ŠKODA Motorsport die Tests im Sommer unter härtesten Bedingungen fort, zum Beispiel auf den Schotterpisten im südfranzösischen Fontjoncouse. Funfact: Die Pisten werden auch von den Teams der Rallye Dakar genutzt.
Bei den 600 Testkilometern nahm ebenfalls Andreas Mikkelsen das Lenkrad in die Hand. „Der ŠKODA FABIA Rally2 ist ein zuverlässiges Fahrzeug. Da ist die neue Modellgeneration keine Ausnahme: Die Testfahrten haben wir ohne Probleme absolviert“, fasste der amtierende WRC2-Weltmeister und FIA Rallye-Europameister zusammen.
3, 2, 1, GO! Der erste Wettbewerbsstart bei der Lausitz Rallye
Im Herbst war es dann soweit: Die Homologation seitens der FIA war abgeschlossen. Nach monatelangen, intensiven Testfahrten ging der ŠKODA FABIA RS Rally2 an den ersten Kunden: Toksport WRT. Das in der Nähe des Nürburgrings beheimatete Team setzt in der Regel Rallye-Fahrzeuge von ŠKODA in der Kategorie WRC2 der FIA Rallye-Weltmeisterschaft ein. Als Wettbewerbspremiere für das neue Modell entschieden sich die Toksport-Verantwortlichen für die Lausitz-Rallye Anfang November. Der Lauf zur Deutschen Rallye-Meisterschaft gilt mit seinen Wertungsprüfungen durch eine ehemaliges Tagebaugelände als eine der anspruchsvollsten Schotter-Rallyes in Mitteleuropa überhaupt!
Der brandneue ŠKODA FABIA RS Rally2 bewährte sich vorbildlich: Der amtierende WRC2-Weltmeister Andreas Mikkelsen und Beifahrer Torstein Eriksen gewannen das Event rund um Boxberg mit einem Vorsprung von mehr als 20 Sekunden.
„Der ŠKODA FABIA RS Rally2 lief fantastisch“, so Mikkelsen, „Eine Rallye ist deutlich anspruchsvoller als die Testfahrten. Wir haben während der Lausitz-Rallye immer wieder Details an der Abstimmung geändert, und das Auto wurde immer besser und besser. Es ist natürlich etwas ganz Besonderes, den ersten Sieg mit dem ŠKODA FABIA RS Rally2 zu erringen.“
Nach der Saison ist vor der Saison
Die Entwicklung eines Rallye-Autos ist nie abgeschlossen – schließlich geht jetzt erst die heiße Phase los. Die ersten Kundenteams setzen ihr Fahrzeug ein, geben Feedback und die neusten Daten an ŠKODA Motorsport weiter. So arbeitet das Entwicklungsteam konstant an der weiteren Optimierung des Fahrzeugs, um den FABIA RS Rally2 noch besser auf die Bedürfnisse der Kundenteams abzustimmen. Da einige von ihnen in ihren nationalen Meisterschaften extreme Schotter-Rallyes absolvieren, wurde der ŠKODA FABIA RS Rally2 im Rahmen eines viertägigen Tests in Griechenland Ende November auf genau diese Bedingungen optimal abgestimmt.
Vertreter lokaler Kundenteams von ŠKODA Motorsport und ihre Fahrer nutzten die Gelegenheit, um das neue Rallyeauto aus Mladá Boleslav genauer unter die Lupe zu nehmen, darunter Lavrentios Meletopoulos. „Diese Testfahrten sind für die griechischen Kunden von ŠKODA Motorsport wichtig. Sie stellen sicher, dass das Auto auf unseren Straßen optimal funktioniert“, sagt er. „Was ich vom neuen ŠKODA FABIA RS Rally2 gesehen habe, wirkt sehr vielversprechend. Jedes Auto, das auf griechischen Straßen getestet wurde, wird ein Siegerfahrzeug. Ich bin überzeugt, dass auch der neue ŠKODA FABIA RS Rally2 wieder Maßstäbe setzen wird.“
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