Viel mehr als nur Gummi: die wichtigsten Infos zum Thema Reifen – Teil 3

Viel mehr als nur Gummi: die wichtigsten Infos zum Thema Reifen – Teil 3
4. 11. 2022 Simply Clever

In unserer Artikel-Reihe „Viel mehr als nur Gummi: die wichtigsten Infos zum Thema Reifen“ haben wir bereits über unterschiedliche Reifentypen, spezielle Reifen für Elektroautos, Tipps zur richtigen Montage, Reifenpflege und vieles mehr informiert. Heute beantworten wir beispielhaft die Frage, was die Kennzeichnung „225/45 R 19 95 H SSR M+S DOT 42/22“ auf der Reifenflanke bedeutet.

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Die ersten Ziffern: Reifenmaße und „Querschnittsverhältnis“

Die Reihe von Buchstaben und Ziffern auf der Flanke eines Reifens kann auf den ersten Blick verwirren. Doch sie lässt sich leicht entschlüsseln. Das ist wichtig, denn die Buchstaben und Ziffern geben unter anderem Auskunft darüber, ob der Reifen für das jeweilige Auto zugelassen ist.

Zu unserem Beispiel: Die „225“ steht für die Breite des Reifens in Millimeter, auch Nennbreite genannt. Die „45“ weist die prozentuale Höhe der Seitenwand im Verhältnis zur Breite des Reifens aus. Fachleute sprechen dabei vom Querschnittsverhältnis. 45 Prozent von 225 sind 101,25. Die Reifenflanke ist in unserem Fall also 101,25 Millimeter hoch.

Radialreifen und Felgendurchmesser

Das „R“ steht für Radialbauweise oder Radialreifen. Die einzelnen Gewebeschichten eines solchen Reifens werden im 90-Grad-Winkel übereinandergelegt. Das steigert die Elastizität der Pneus und wirkt sich zum Beispiel positiv auf das Handling des Fahrzeugs in Kurven aus. Dank des geringeren Rollwiderstands sinkt der Kraftstoffverbrauch. Radialreifen haben sich aufgrund ihrer zahlreiche Vorzüge als Standard im Pkw-Bereich durchgesetzt. Übrigens: Diagonalreifen, die mit einem „D“ gekennzeichnet sind, eignen sich besonders für Fahrzeuge, die schwere Lasten bewegen. Dazu zählen Bagger, Lkw und Traktoren.

Zurück zu unserem Beispiel: Nach dem Buchstaben „R“ folgt die Zahl „19“. Sie gibt den Felgendurchmesser in Zoll an. Die gängigen Felgengrößen bei ŠKODA liegen zwischen 15 Zoll beispielsweise beim FABIA bis zu 21 Zoll beim ENYAQ COUPÉ RS iV. Über 19-Zoll-Felgen, wie in unserem Beispiel angeführt, verfügt serienmäßig unter anderem der KODIAQ L&K.

Maximale Tragfähigkeit und zulässige Höchstgeschwindigkeit

Bei den nächsten beiden Ziffern wird es etwas komplizierter. Grundsätzlich geben sie die maximale Tragfähigkeit des Reifens an. Doch wie kann man die „95“ entschlüsseln? Hier sind der Tragfähigkeitsindex beziehungsweise Lastenindex hilfreich, die beispielsweise im Internet zu finden sind. Die Tabellen verraten: „95“ steht für eine maximale Tragfähigkeit von 690 kg – pro Reifen, wohlgemerkt. 

Das folgende „H“ ist der Geschwindigkeitskennbuchstabe. Auch den jeweiligen Referenzwert kann man in einer offiziellen Geschwindigkeitsindex-Tabelle nachlesen. Reifen mit dem Buchstaben „S“ sind beispielsweise für eine maximale Geschwindigkeit von 180 km/h ausgelegt, während Pneus mit einer „H“-Kennzeichnung bis zu 210 km/h zugelassen sind.

Leicht zu merken: Die letzten Buchstaben

M+S“ steht für Matsch und Schnee und ist die Kennzeichnung von Winterreifen. Ab September 2024 löst das sogenannte Alpine- oder Schneeflockensymbol das „M+S“ auf Neureifen ab. Im Gegensatz zu Winterreifen werden Sommer- und Ganzjahresreifen nicht speziell gekennzeichnet. 

Last not least: Was bedeutet „DOT 42/22“? Ganz einfach: Die DOT-Nummer gibt das Herstellungsdatum des Reifens an. In unserem Beispiel ist es die 42. Kalenderwoche im Jahr 2022.

Zusätzliche Reifenbeschriftungen

Auf der Reifenflanke gibt es weitere wertvolle Hinweise. Ein Pfeil mit den Bezeichnungen Rotation, Drehrichtung oder Direction gibt die Laufrichtung des Reifens an. Den Pfeil zu beachten, ist zum Beispiel beim Räderwechsel wichtig.

Die meisten bei PKW verwendeten Reifen tragen zusätzlich die Bezeichnung Tubeless oder TL für schlauchlos. Eine besondere Form von schlauchlosen Reifen sind Runflats. Mit ihrer Notlaufeigenschaft können sie bei einem Schaden bis zu 80 Kilometer weitergefahren werden. Das reicht normalerweise bis zur nächsten Werkstatt.

Unbedingt beachten sollten Fahrzeughalter auch den Verschleißanzeiger des Reifens. Der Tread Wear Indicator (TWI) findet sich auf der Flanke in Höhe der Hauptprofilrillen wieder. Die Prägung des Verschleißanzeigers ist sehr klein und bei einigen Reifenherstellern wird das Firmenlogo anstatt der Bezeichnung TWI verwendet. Etwa auf Höhe der Kennzeichnung befindet sich auf dem Grund der Hauptprofilrillen jeweils eine deutlich sichtbare Erhebung. Dabei handelt es sich um den TWI-Steg. Spätestens, wenn dieser Indikator mit dem Reifenprofil eine Ebene bildet, sollten Sie den Reifen durch einen neuen ersetzen. Denn die vom  Gesetzgeber vorgeschriebene Mindestprofiltiefe von 1,6 Millimeter ist in diesem Fall bald erreicht.

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