Sicher unterwegs
Die Škoda Modelle verfügen über eine Reihe fortschrittlicher Assistenzsysteme, um die Verkehrsteilnehmenden – nicht nur die Fahrerin oder den Fahrer, sondern auch Menschen zu Fuß, auf dem Rad und mit anderen Verkehrsmitteln – vor Unfällen zu schützen. Passieren kann aber leider auch mit den besten Assistenzsystemen und vorausschauendem Fahren trotzdem etwas. „Die meisten Unfälle ereignen sich in Städten bei Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h, und statistisch gesehen haben diese Unfälle sehr ernste und sogar tragische Folgen“, sagt Csaba Sirgely, der sich im Bereich Technische Entwicklung bei Škoda mit der passiven Sicherheit beschäftigt.
Bei ausführlichen Tests werden die Einflüsse bei einem Aufprall genauestens überprüft
Die Forderung, Autos so zu entwickeln, dass sie im Falle eines Aufpralls ein möglichst geringes Risiko für Fußgängerinnen und Fußgänger darstellen, ist tatsächlich noch relativ neu. Erst seit 2006 müssen Autos die Zulassungsbedingungen für den Fußgängerschutz erfüllen – und erst seit der Jahrtausendwende wird der Fußgängerschutz auch in den Euro NCAP-Tests berücksichtigt. „Das erste Auto, das im Rahmen des Euro NCAP bewertet wurde, aber noch nicht für den Fußgängerschutz optimiert war, war der Fabia aus dem Jahr 2000. Und der Roomster war das erste Fahrzeug, das die Homologationskriterien erfüllte“, sagt Jaroslav Urbánek, ein weiterer Ingenieur, der sich mit dem Thema Fußgängerschutz beschäftigt. Historisch gesehen begannen die Automobilhersteller in den 1970er-Jahren, dem Fußgängerschutz mehr Aufmerksamkeit zu schenken, aber die Lösungen beschränkten sich darauf, „unnötige“ Vorsprünge an der Karosserie zu entfernen und einige Teile energieabsorbierend auszulegen.
Die Animation zeigt einen simulierten Aufprall auf die Front eines Škoda Superb
Widersprüchliche Anforderungen
Es ist die „Weichheit“ der Karosserieoberflächen, die den Fußgänger oder die Fußgängerin am besten schützt. Die Forderung nach energieabsorbierenden Teilen, mit denen ein ungeschützter Passant oder eine ungeschützte Passantin in Berührung kommen kann, steht jedoch im Widerspruch zu der Anforderung, dass das gesamte Fahrzeug so steif wie möglich sein muss, um die Insassen zu schützen. „Es gibt nur sehr wenig Spielraum“, sagt Csaba Sirgely. Aus diesem Grund haben die Anforderungen an den Fußgängerschutz auch einen erheblichen Einfluss auf das endgültige Design des Fahrzeugs. „Theoretisch können die Homologationsbedingungen mit jeder Karosserieform erfüllt werden, man muss nur darauf achten. Aber wir wollen noch weiter gehen und noch besser sein, als es die Homologation vorschreibt. Deshalb arbeiten wir derzeit mit Formen an den Autos, die sich langfristig bewährt haben“, erklärt Sirgely.
Ziel ist es, die Front des Autos so zu entwickeln, dass sie bei einem Aufprall den Fußgänger oder die Fußgängerin so wenig wie möglich verletzt und gleichzeitig so viel Energie wie möglich absorbiert. Deshalb haben die Autos beispielsweise begradigte Stoßfänger und einen hervorstehenden unteren Spoiler, der dazu beiträgt, das Opfer der Kollision auf das Auto und nicht unter das Auto zu rollen.
Harte Tests
Die Entwicklung eines möglichst fußgängerfreundlichen Fahrzeugs ist für Automobilhersteller mit viel Arbeit verbunden. Für die unabhängigen Tests von Euro NCAP wird die Fahrzeugfront mit einem Netz von Punkten abgedeckt, an denen der Autohersteller stets nachweisen muss, dass er die geforderten Parameter erfüllt. In der Praxis werden die Tests von Ingenieuren im Labor durchgeführt, die sogenannte Impaktoren – Modelle, die verschiedene Teile des menschlichen Körpers nachahmen und eine Reihe von Sensoren enthalten – gegen Teile des Fahrzeugs schießen. Ein Impaktor, der einen Kopf imitiert, sieht anders aus als einer, der ein Bein imitiert. „Während der Entwicklung des Fahrzeugs führen wir über 200 dieser Tests durch. Für jeden physischen Test gibt es im Durchschnitt etwa 140 virtuelle Simulationen“, erklärt Csaba Sirgely. Teile des Autos werden auf Kollisionen mit verschiedenen Figuren getestet, von Kindern bis hin zu erwachsenen Männern.
Die Tests sind sowohl zeitaufwändig als auch teuer. Der neueste Impaktor zum Beispiel, der ein menschliches Bein simuliert und bei den Euro NCAP-Tests verwendet wird, kostet rund 198.000 Euro. Die komplexe Konstruktion versucht, diesem Teil des menschlichen Körpers ähnliche Eigenschaften zu verleihen: Die innere Struktur, die die Knochen simuliert, besteht aus Glasfaser, mit Kunststoffsegmenten, die die Muskeln simulieren, und einer Neoprenschicht auf der Oberseite, die wie eine Haut aussieht. Der Impaktor verfügt außerdem über ein ausgeklügeltes künstliches Knie mit Bändern, an denen gemessen werden kann, wie stark sie gedehnt werden. Der gesamte Testkörper ist mit 18 verschiedenen Sensoren ausgestattet und wiegt 24,5 Kilogramm. Škoda Auto führt die Tests zum Fußgängerschutz in einem Labor durch, das 2011 eröffnet wurde und das einzige seiner Art im Land ist.
Aufprallkörper, die Kopf und Beine eines Erwachsenen oder eines Kindes simulieren.
Strengere Vorschriften
Die Vorschriften und Anforderungen zum Schutz anderer Verkehrsteilnehmer sind im Laufe der Zeit strenger geworden. Was die Verbraucherorganisation Euro NCAP heute für ein gutes Ergebnis fordert, kann schon in wenigen Jahren gesetzlich vorgeschrieben sein. Ab 2026 wird der Gesetzgeber zum Beispiel die Bedingungen für den Fußgängerschutz im Bereich der Windschutzscheibe verschärfen, da häufig der Kopf, insbesondere Radfahrern und Motorradfahrern, verletzt wird. „Die Bedingungen ändern sich je nachdem, was die Statistiken zeigen. Das heißt, sie können sich ändern, wenn die Bevölkerung altert oder wenn bestimmte Unfallarten zunehmen. Wir stellen auch eine Zunahme der Unfälle mit Motorrollerfahrern fest“, erklärt Pavel Horyna. Die Vorschriften sind weltweit unterschiedlich, aber der Trend zu strengeren Regeln ist eindeutig.
Animation eines Kopfaufpralls auf die Motorhaube eines Kodiaq-Modells
Für Elektrofahrzeuge gibt es in dieser Hinsicht keine besonderen Anforderungen. „Im Hinblick auf den Fußgängerschutz können sie jedoch einen Vorteil haben, da sich unter der vorderen Motorhaube kein Motor befindet, was es uns erleichtert, mit den Verformungseigenschaften dieses Teils zu arbeiten“, erklärt Jaroslav Urbánek.
Fünf Sterne im Euro NCAP
Škoda legt großen Wert auf die Sicherheit seiner Fahrzeuge, und die Ergebnisse der unabhängigen Euro NCAP-Tests sind ein Beweis dafür. Bei diesen Tests wird die Sicherheit von Autos strenger bewertet als bei der Homologation. Die Modelle des tschechischen Automobilherstellers erreichen bei diesen Tests traditionell die volle Punktzahl von fünf Sternen, und die Fahrzeuge gehören in der Gesamtbewertung oft zu den besten ihrer Klasse, wobei auch der Fußgängerschutz bewertet wird. So gehörten beispielsweise die Modelle Fabia und Enyaq, die die Tests im Jahr 2021 bestanden, damals zu den Besten in ihrer Klasse. Darüber hinaus hat Škoda kürzlich die Euro NCAP-Testergebnisse für seine neuesten Modelle Superb und Kodiaq veröffentlicht.
Der Superb erreichte 87 % der maximalen Gesamtpunktzahl: 93 % für den Schutz erwachsener Insassen, 87 % für den Schutz von Kindern, 82 % für den Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer und 80 % für Sicherheitsassistenzsysteme.